Die iPad-Konkurrenz schläft nicht
Aktuelle Android-Tablets als Alternative zum Platzhirschen von Apple
Von Krise redet hier gewiss keiner: Der Branchenverband Bitkom (www.bitkom.org) meldet für das vergangene Jahr über zwei Millionen verkaufte Tablet-PCs in Deutschland – ein sattes Absatzplus von 162 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Auch 2012 dürfte sich der Boom mit einem erwarteten Plus von 29 Prozent fortsetzen. Kein Wunder, denn die Hersteller statten ihre Geräte mit immer besserer Hardware und neuen Betriebssystem-Versionen aus. Angesichts der großen Auswahl an Modellen ist es für den Verbraucher allerdings nicht leicht, das für ihn optimale Modell zu finden. Die Geräte unterscheiden sich nämlich deutlich.
Beim Kauf sollte der Kunde unbedingt ein Tablet mit „kapazitivem“ Touchscreen wählen. Bei diesen Modellen ist die Reaktionszeit des Displays und der Anwendung merklich kürzer als bei Geräten mit „resistenten“ Touchscreens. Wer mit seinem Tablet von unterwegs aus arbeiten möchte, sollte sich für einen Mini-Rechner mit Tastaturdock inklusive Touchpad entscheiden. Damit wandelt sich der Knirps flugs in ein Notebook. Auf Wunsch lässt sich sogar noch eine Maus und ein externer Speicher anschließen – schon steht das mobile Büro.
Besonders Tablets mit Android gehört die Gunst der Stunde. Das kostenlose Betriebssystem von Google bietet eine Reihe von Stärken: So unterstützt es den Adobe Flash Player zum Abspielen von Filmen – das Erfolgsmodell iPad von Apple bietet diesen Luxus nicht. Auf dem Markt tummeln sich viele preiswerte Androiden für 250 Euro oder sogar darunter. Doch Vorsicht: In den Billigheimern steckt meist ein schwacher Prozessor. Zudem läuft auf diesen Modellen oft noch Android 2.2 oder 2.3. Diese eigentlich für Handys entwickelte Versionen nutzen die Stärken der Mini-Rechner nicht voll aus.
Doch Android ist nicht der einzige iPad-Herausforderer: Im Laufe des Jahres kommen die ersten Tablets mit Microsofts neuem, für Tablet-PCs optimierten Windows-8-Betriebssystem auf den Markt. Samsung und Nokia gehören hier zu den Vorreitern. Die ersten Kritiken von Windows 8 fallen überwiegend positiv aus. Die Tabletten mit dem Fenster-Betriebssystem müssen sich dann allerdings nicht nur mit dem Heer von Androiden, sondern vor allem mit einem aufgemöbelten iPad messen.
Die 3. Version des Apple-Hits steht vermutlich bereits Ende März in den Regalen der Elektronikmärkte und Apple-Stores. Wie schon jetzt durchsickerte, will Apple die Bildschirmauflösung noch einmal stark verbessern. Dann ließen sich Videos und Fotos schärfer und mit viel mehr Details darstellen. Auch für grafisch aufwendige Spiele sollte endlich genug Power zur Verfügung stehen. Uns steht also ein spannendes Tablet-Jahr bevor.
Hier drei angesagte iPad-Konkurrenten im Kurzporträt:
Der Schlanke: Toshiba AT200
Mit einer Höhe von nur 7,7 Millimetern kommt dieser Japaner in die Läden – das klingt rekordverdächtig. In der flachen Hülle stecken ein 10,1 Zoll großes Multitouch-Display mit einer Auflösung von 1280 mal 800 Pixeln und ein 1,2 GHz schneller 2-Kern-Prozessor. Außerdem an Bord: Bluetooth und WLAN. Auf UMTS für das schnelle Surfen unterwegs hat der Hersteller jedoch verzichtet. Als Betriebssystem dient Android 3.2. Preis: ab 550 Euro. www.toshiba.de
Der Zwitter: Samsung Slate PC Serie 7
Die Grenze zwischen Tablet und PC verschwimmt zusehends. Ein Beispiel hierfür ist dieses 11,6 Zoll große Meisterstück aus Korea: Es wandelt sich per Standfuß und kabelloser Tastatur rasch in einen Windows-PC. Im Innern werkelt ein leistungsstarker Intel-Prozessor vom Typ Core i5 – ideal für den Büroeinsatz und für Außendienstler. Mit seinen 900 Gramm Gewicht ist das Tablet aber kein Leichtgewicht. Der Preis fällt mit rund 1400 Euro happig aus. www.samsung.de
Das Vielseitige: Asus MeMO 171
Vieltelefonierer dürften an diesem Tablet Gefallen finden: Zum Lieferumfang des handlichen 7-Zoll-Geräts gehört nämlich auch das „MeMIC Headset“, eine Art Bluetooth-Fernbedienung, die sich auch zum Telefonieren und Verfassen von Textnachrichten eignet. Stöpselt der Anwender Kopfhörer ein, verwandeln sie das Headset in einen MP3-Spieler, der Musik via Funk vom Tablet abdudelt. Die Bedienung des Androiden geht außer mit der üblichen Fingerberührung auch per mitgeliefertem Stift. Noch nicht im Handel. Preis: offen.
www.asus.com
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