Der Pieks als Pflicht?
In Deutschland wird über einen Masern-Impfzwang nachgedacht. Nicht überall stößt dieser Vorschlag auf Zustimmung. Auch nicht im Kreis, wo sich die Quote verändert hat
Von Stephanie Sartor und Hertha Stauch
Landkreis 88 Prozent der Kinder im Landkreis, die 2013 in die Schule kamen, waren gegen Masern geimpft – zu wenige, findet Dr. Uta-Maria Kastner. Die Leiterin des Dillinger Gesundheitsamtes blickt besorgt auf diese Zahl: „Früher war die Impfquote im Landkreis höher. Es ist ein Abwärtstrend zu erkennen“, sagt sie. Bei der Eingangsuntersuchung für Grundschüler im Jahr 2012 etwa waren noch 91 Prozent der Kinder gegen die Viruserkrankung geimpft, die derzeit Deutschland so hart trifft wie lange nicht. Allein in Berlin erkrankten mehr als 600 Menschen, ein Kleinkind starb. Auch im Landkreis Dillingen gab es nach über 14 Jahren wieder Masernfälle. In der Bundespolitik gab es deswegen Überlegungen, eine Impfpflicht gegen Masern einzuführen. Kastner sieht das als letzte Option, zunächst müsse eine umfangreiche Aufklärungsarbeit betrieben werden, damit die Impfquoten steigen. Denn damit die gefährlichen Viren in unserer Gesellschaft keine Chance mehr haben, müssen 95 Prozent der Bevölkerung geimpft sein. Diese Quote habe man im Landkreis noch nie erreicht, sagt Kastner. Sie steht, auch wenn sie zunächst die Aufklärung in den Vordergrund stellt, prinzipiell hinter einer Impfpflicht gegen Masern: „Grundsätzlich würden wir vom öffentlichen Gesundheitsdienst die Pflichtimpfung begrüßen, doch es muss auch Befreiungen von dieser Pflicht geben.“ Diese Befreiung müsse etwa für Menschen mit Immunschwächekrankheiten gelten.
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