Ein Schwarm zum Schwärmen
Reinhold Bronnhuber aus Aislingen züchtet Buntbarsche
Wenn Reinhold Bronnhuber morgens aufsteht und das Licht im Bad anmacht, blicken ihm aus dem Raum gleich neben dem Wohnzimmer rund 500 Augenpaare erwartungsvoll entgegen. Denn dann wissen die Fische in seinen zwölf großen Aquarien: bald gibt es Frühstück. Schon als Teenager hat der heute 49-Jährige sein erstes Aquarium bekommen. Damals tummelten sich darin Gubis und Black Mollys. Über die Jahre kamen immer mehr Becken dazu. Mittlerweile sind es mehr als ein Dutzend. Um sie alle unterzubringen, hat Bronnhuber einen eigenen Raum in seinem Haus, der ganz den Fischen gewidmet wird. Die Tiere im großen Schaubecken kann man durch einen Durchbruch in der Wand auch vom Sofa im Wohnzimmer aus beobachten. Und zu beobachten gibt es da einiges. Denn die afrikanischen Malawi-Buntbarsche, auf die Bronnhuber schon vor Jahren umgestiegen ist, sind eine wahre Schau. Da gibt es blaue Exemplare, die rötlich schimmern, getigerte, schwarze, die eine Art Leopardenmuster tragen, welche mit oranger Blässe und solche, die in der Balz beginnen, purpurrot zu leuchten. Überhaupt die Balz. Auch die ist so ein Schauspiel, sagt der Hobby-Fischzüchter. Zuerst machen die Fische dafür im Sand eine Kuhle, dann tanzen sie quasi in einem Kreis umeinander. Das Weibchen legt ein Ei, das Männchen befruchtet es, dann nimmt das Weibchen das Ei ins Maul. 21 Tage lang bleibt die Brut dort – drei Wochen, in denen die Mutter nichts essen kann.
Dann schlüpfen die Kleinen und das Weibchen spuckt sie aus. Bevor es soweit ist, muss Reinhold Bronnhuber wachsam sein. Denn wenn der Nachwuchs schlüpft, sollte die Mutter schon in einem abgesonderten Becken schwimmen. Ansonsten würde sich die hungrige Verwandtschaft über die Babyfischlein hermachen. Den Jungbarschen im Kinderbecken blieb dieses Schicksal erspart. Viel kleiner als ein Fingernagel sind die sechs bis acht Wochen alten Tiere, die noch etwas schreckhaft, aber schon voll ausgebildet, durch ihr Aquarium düsen. An den Buntbarschen schätzt Reinhold Bronnhuber besonders die große Vielfalt. Knapp 1000 verschiedene Arten gibt es da. „Außerdem werden sie mit zehn bis zwölf Jahren relativ alt, sind für Süßwasserfische sehr bunt und relativ unkompliziert zu halten.“ Daneben mögen sie ihr Wasser lieber hart. So, wie es in Aislingen aus dem Wasserhahn kommt. Apropos Wasserhahn. Der ist im Aquarienzimmer praktischerweise gleich eingebaut. So muss der Fischzüchter nicht eimerweise Wasser durchs Haus tragen, sondern kann mit einem Schlauch arbeiten. Aber auch so sei ein Aquarium viel weniger Arbeit, als man denke. Morgens und abends wird gefüttert, zwei Mal im Jahr reinigt er im großen Becken den Sand, alle drei bis vier Wochen wechselt er einen Teil des Wassers. „Eine gute Pumpe und Filteranlage sind das A und O. Und wenn ich mal eine Woche im Urlaub bin, können sie auch auf Futter verzichten.“ Trotzdem hätten in den vergangenen Jahren immer mehr Menschen ihr Aquarium für immer geleert. „Das ist schon rückläufig. Auch, weil der Strom immer teurer wird“, sagt Bronnhuber. Früher kamen die Abnehmer für seine Nachzuchten bis aus Augsburg und darüber hinaus. Mittlerweile habe sich der Kreis der Kunden verringert. Wenn er selbst aber einen bestimmten Fisch haben will, nimmt der Aislinger gerne weitere Wege auf sich. Seinen derzeitigen Liebling, Champochromis Caraleus, hat er erst kürzlich in der Nähe von München abgeholt. Einen Namen hat aber auch er nicht – so wie alle anderen Fische in den Becken.
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