Es ist eine Lust zu lesen
Dillingen Es war ein Fest für Buchliebhaber: Alles drehte sich bei der Nachtlese des Literarischen Quintetts am vergangenen Freitag um das gedruckte Wort. Zwei Stunden lang präsentierten die Experten den rund 60 Besuchern des Dillinger Collegs eine interessante Auswahl der jüngsten Neuerscheinungen. Doch nicht nur sie versuchten das Interesse am Lesen zu wecken - auch Moderatorin Brigitte Schöllhorn betonte, wie aufregend das Schmökern sein kann: "In jedem Buch finden wir Spuren unseres eigenen Lebens und können einen Bezug zum Alltag herstellen."
Erich Pawlu eröffnete den Abend mit dem Erstlingswerk von Christoph Poschenrieder "Die Welt ist im Kopf", das vor dem Hintergrund Arthur Schopenhauers Italienreise spielt. Wegen der "literarischen Anspielungen auf frühere Zeiten" beschrieb er es als ein "besonderes Lesevergnügen". Das Buch offenbare nicht nur die Ironie als schärfste Waffe unserer Zeit, sondern zugleich Poschenrieders Talent als Schriftsteller. Jedoch brauche man Geduld für die ebenso anschaulichen wie ausführlichen Beschreibungen. Zuspruch erhielt Pawlu von Uli Demmer: "Eine raffinierte Mischung aus Fiktion und biografischen Daten."
In das von der Wehrmacht belagerte Leningrad führte der Roman "Stadt der Diebe" von David Benioff, den Jens Carsten vorstellte. Die "Irrfahrt" der Helden Lew und Kolja, die für einen russischen Lagerkommandanten ein Dutzend Eier besorgen müssen, wirke vor der Kulisse des Krieges wie eine skurrile Abenteuererzählung, ähnlich der Odyssee oder der Ilias. Ingeborg Widmann gefiel, wie sich die Beziehung der ungleichen Protagonisten entwickelt, während Pawlu den dokumentierenden Stil der 70er Jahre kritisierte.
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