Fett, groß und günstig
Der Karpfen ist wieder im Kommen. Familie Linder zieht in Höchstädt-Sonderheim seit fast einem Jahrhundert verschiedene Fische auf. Eine heikle Angelegenheit ist das Töten
Es ist ruhig, kein Motorengeräusch stört die Idylle. Das Wasser auf den länglichen Teichen glitzert in der Sonne. Für Kormorane und Silberreiher sind sie wie ein gedeckter Tisch. Tausende Fische tummeln sich in den 20 Teichen. Seit 1925 betreibt die Familie Linder neben ihrer Landwirtschaft im Höchstädter Ortsteil Sonderheim Fischzucht. Seit fast hundert Jahren werden hier Forellen, Karpfen und Saiblinge aufgezogen, lebend oder geräuchert verkauft oder an Fischereivereine als Besatz abgegeben.
Seit ein paar Tagen herrscht Hochbetrieb. Denn der Aschermittwoch zählt traditionell zu den wichtigsten Fischtagen des Jahres. Nur der Karfreitag übertrifft ihn noch. Während Juniorchefin Evi Linder frische Forellen auf dem Edelstahltisch mit einem scharfen Messer aufschneidet und ausnimmt, versucht ein Kunde selbst, sich mit dem Kescher einen Karpfen zu angeln. Die mehrere Kilogramm schweren Karpfen ahnen wohl, was ihnen blüht. Sie bewegen sich stark und entschlüpfen mehrmals dem Kescher. Doch dann zappelt ein großes Exemplar im Netz, der Kunde strahlt. Jetzt geht alles ganz schnell: Im „Töter“ erhält der Fisch Stromschläge. Das sei die „humanste“ Tötungsart, meint Michael Linder. Der Seniorchef hat früher noch selbst mit flachen Handschlägen das Leben von Fischen beendet. „Ich empfehle das nicht mehr“, sagt er heute. Seit zehn Jahren haben sie das Elektrobecken. Von dort aus kommt der Fisch in die Küche und wird, noch warm, ausgenommen, in eine Tüte gepackt und gewogen.
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Die Diskussion ist geschlossen.
"und wird, noch warm, ausgenommen,..."
Seit wann ist ein Fisch denn warm wenn er gerade aus dem (kalten) Wasser kommt?