
Mit Esel Isidor nach Bethlehem

Pfarrer Lucien Converset hat den Landkreis erreicht
Peterswörth Fast zwei Monate schon geht der französische Ruhestandspriester Lucien Converset in ausgelatschten Sandalen, roter Wollmütze und Windjacke zu Fuß durch Europa. Immer am Halfter dabei: Esel Isidor. Der 75-jährige Franzose und sein 17 Jahre alter Esel sind unzertrennlich. Von Besançon aus gestartet, hat Lucien („Alle nennen mich Lulu“) mittlerweile das 500 Kilometer entfernte Gundelfingen erreicht. Am Donnerstag hat er in Peterswörth übernachtet. „Margarethe und Georg waren sehr gastfreundlich zu mir.“ Hochwürden übernachtete im Heu, der Esel, der auf der Strecke eine gelb-schwarze Warnweste trägt, durfte sich auf der benachbarten Wiese satt fressen.
Täglich zwischen sieben und 20 Kilometer
Am Tag seiner Pensionierung ist der Geistliche aufgebrochen. Er will ein Zeichen setzen für mehr Menschlichkeit, für Frieden, gegen Hunger und gegen Atomwaffen, die er für einen Irrweg und ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit hält. Lulu hält es für ein Drama, dass der Hunger zu einer Waffe der Zerstörung gemacht wurde, obwohl Menschlichkeit Nahrung für alle böte.
Täglich schaffen Esel und Herr zwischen sieben und 20 Kilometer. Über Budapest und Sofia geht es weiter. An Weihnachten hofft Lulu an der Geburtsstätte Jesu Christi zu sein.
Seinen Weg begreift er auch als Suche, zu sich selbst, aber „auch zur Krippe“, im übertragenen und im ganz konkreten Sinn. Denn Bethlehem ist für ihn überall, ist da, wo Menschen andere empfangen, die ohne Heimat, ohne Liebe und ohne Besitz sind.
Blog: Über seine Reise führt Lucien Tagebuch im Internet: luluencampvolant.over-blog.com
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