Gefahr droht für Mensch und Garten
Landkreis (irke, vN) - Die Berater der Naturschutzbehörden in der Region befürchten eine Ausbreitung des Beifußblättrigen Traubenkrauts (Ambrosia artemisiifolia) in der Region. Nach Funden in Donaunähe bei Neu-Ulm, ist auch bei uns besondere Vorsicht angebracht. Zwar kennt Dr. Uta Kastner von der Gesundheitsabteilung am Landratsamt Dillingen keine konkreten Fälle, doch "die Pflanzen kommen mit Sicherheit auch bei uns vor".
Das Unkraut stammt ursprünglich aus Nordamerika. Forscher vermuten, dass es im 19. Jahrhundert nach Europa eingeschleppt wurde. Die Pflanze besitzt ein großes Gefahrenpotenzial: Nicht nur, dass die Pollen der sogenannten Ambrosia aggressiver als alle in Deutschland heimischen Pollen sind. Bei direktem Kontakt können unter Umständen schwerwiegende Hautirritationen auftreten. Allergiker und Nicht-Allergiker leiden unter den üblichen Symptomen (brennende Augen und Niesen), bisweilen aber auch unter heftigen Reaktionen wie Atemnot oder Asthmaanfällen.
Im Saatgut, durch Vogelfutter oder mit dem Wind überbrücken die Pollen und Samen weite Strecken. Die Pollen besitzen Widerhaken und setzen sich dadurch in Textilien und Atemwegen besonders hartnäckig fest.
Fehlende Konkurrenz fördert die Verbreitung
Da hierzulande noch keine Meldepflicht besteht und das Unkraut eher unscheinbar ist, lässt sich die Verbreitung nur schwer abschätzen. Die fehlende Konkurrenz durch anderes Unkraut sowie steigende Temperaturen begünstigen das Wachstum. Eine vom Umweltbundesamt erstellte Studie besagt, dass im deutschen Gesundheitswesen bereits heute Kosten von etlichen Millionen Euro jährlich entstehen.
Die Schreckensmeldung für unter Heuschnupfen Leidende lautet: Der Pollenflug tritt besonders im August und September auf, die Allergie-Saison verlängert sich um zwei Monate. Trotz der eher geringen Forschungserkenntnisse sind sich die Experten einig. Die Verbreitung der Ambrosia muss nach Möglichkeit verhindert werden. Besonders an Futterplätzen von Vögeln soll deshalb nun auf das Wildkraut geachtet werden.
Wer eine solche Pflanze entdeckt, soll diese unbedingt mitsamt der Wurzel entfernen. Hierbei müssen auf jeden Fall Handschuhe verwendet werden. Die Pflanze anschließend im Restmüll entsorgen.
Falls größere Bestände der Ambrosia gesichtet werden, sollte dies umgehend beim Landratsamt Dillingen (Untere Naturschutzbehörde) gemeldet werden.
Für Fragen rund um die gesundheitliche Gefährdung durch die Pflanze und gärtnerische Auswirkungen stehen die Gesundheitsabteilung am Landratsamt sowie Kreisfachberater Manfred Herian zur Verfügung.
mehr Infos im Internet: www.ambrosia.de und www.ambrosiainfo.de
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