Neuanfang: Das Theater um den Probenraum

Ein bisschen Hektik herrscht in der Auwaldgaststätte. Lauinger Hobbyschauspieler füllen Mitgliedsanträge aus. „Wir brauchen noch ein paar Ausdrucke“, „Ich weiß meine SEPA-Daten nicht auswendig“, hallt es durch den Raum. Hintergrund dieser Aktion ist ein Vereinswechsel. Die Schauspielgruppe stand bislang unter den Fittichen der „Lustigen Brüder“ und wechselt nun zum Spassclub.

Die Stimmung ist dennoch lustig und ausgelassen. Es habe keinen Streit gegeben, erklärt Erika Remiger. Die Gruppe wollte sich nur neu organisieren. Sie skizziert zur Erklärung kurz die Geschichte der Schauspielgruppe: Sie selbst ist seit über zehn Jahren dabei. Damals hatten die „Lustigen Brüder“ einen Raum im Schimmelturm, den das Theater zum Proben nutzen konnte. Doch vor vier Jahren musste der Verein die Zimmer räumen. Von da an nutzten die Hobbyschauspieler die Räume der Stadtkapelle. Dafür sei man auch sehr dankbar, sagt Remiger. Aber natürlich brauchen die Musiker die Räume häufig selbst zum Proben. „Wir sind in jeder Saison nur zwei- oder dreimal zum Proben gekommen“, sagt Remiger.

Das war der Theatergruppe zu wenig – sie wollten zusammen mit den „Lustigen Brüdern“ die Räumlichkeiten wechseln. Letztendlich habe man sich jedoch darauf geeinigt, dass sich die Schauspieler abspalten. „Sie haben uns zum Abschied eine schöne Saison gewünscht“, sagt Jürgen Müller.

Ein neuer Verein musste her, sodass der rechtliche Rahmen weiterhin geregelt bleibt. Und wenn man mal bei den „Lustigen Brüdern“ war, dann liegt ein Wechsel zum Spassclub Lauingen irgendwie nahe.

Den Spassclub gibt es seit dem Jahr 2000. Damals haben sich sieben junge Leute zusammengetan, „und heute sind wir schon um die 90 Mitglieder“, sagt Dominik Remiger. Mit den Neuen knackt der Verein die 100er-Marke. „Unsere Profile passen gut zusammen. Uns geht es um Spaß und das Beisammensein“ , sagt Remiger.

Ein weiterer Verein sitzt von nun an mit im Boot: Der FC Lauingen stellt der Theatergruppe die Räume der Auwaldgaststätte zur Verfügung. Dort werden die Schauspieler proben und ihre Stücke aufführen. Derzeit bauen die neuen Spassclub-Mitglieder eine neue Bühne aus Euro-Paletten, diese kann dann dauerhaft stehen bleiben. Die Vorfreude ist groß: In dieser Saison können die Hobbyschauspieler zweimal pro Woche proben. Auch was die Spielzeit angeht, müssen sie sich nicht mehr anpassen, daher finden die Aufführungen dieses Jahr im November statt. „Das ist gut, dann kommt die heiße Probenphase nicht gleich nach den Ferien“, freut sich Marion Ranftler. Die Einnahmen durch die Eintrittskarten gehen dann an den Spassclub, für die Bewirtung werden die neuen Pächter der Auwaldgaststätte sorgen. Die Familie Haskaj hat am 15. Juli neu eröffnet.