Das Aislinger Rathaus ist umgezogen
Nur einen Steinwurf entfernt vom alten Rathaus hat die Gemeinde kürzlich neue Räume bezogen. Wie geht es mit dem alten Standort weiter?
Mit dem Umzug des Aislinger Rathauses ist es schneller gegangen als erwartet. In der vergangenen Gemeinderatssitzung hatte Bürgermeister Jürgen Kopriva noch angekündigt, dass dies wohl die letzte Sitzung am alten Standort sein werde. Wenige Tage später ist das neue Rathaus dann bereits im Rahmen des Frühlingsmarktes eröffnet worden. Pläne für die Nutzung der bisherigen Räumlichkeiten gibt es auch schon.
Eng war es im bisherigen Sitzungssaal des Aislinger Rathauses. Das Gebäude, in dem auch die Feuerwehr untergebracht ist, ist klein und verwinkelt. Waren zu viele Zuhörer da, mussten die mitunter an dem historischen gusseisernen Ofen vorbei an die Stirnseite spähen, um einen Blick auf das Geschehen im Raum zu bekommen. Waren es mehr als sechs oder sieben Zuhörer, wurde es kuschelig, wenn auch nicht sonderlich gemütlich auf den Stühlen mit der Lehne aus Metallgestänge.
Sowohl der Ofen als auch die ergonomisch fragwürdigen Sitzgelegenheiten sind zwar mit ins neue Rathaus umgezogen, dafür ist im neuen Sitzungssaal aber doppelt so viel Platz wie zuvor. Im kleinen Kreis ist der neue Standort in der Kirchstraße 16 am vergangenen Sonntag eingeweiht worden. Zuvor befand sich die Sparkasse in dem Gebäude, schloss die Filiale aber im Jahr 2017 mangels ausreichenden Kundenverkehrs.
Aus Sparkasse mach Rathaus: Bankschalter wanderte auf den Sperrmüll
Seit feststand, dass das Rathaus einziehen sollte, wurde kräftig umgebaut. Türen wurden zugemauert und neue Türöffnungen durchgebrochen, um eine neue Raumaufteilung zu bekommen, erklärt Kopriva. Der Bankschalter mit Trennscheibe musste weichen. Zwar habe die Gemeinde versucht, diesen auf einem Kleinanzeigenportal zu verkaufen, doch es habe sich kein Interessent gefunden, so der Bürgermeister. Das Inventar wanderte also auf den Sperrmüll. Neben neuen Sanitär- und Elektroinstallationen kam auch ein Teppichboden in den Sitzungssaal. Nicht nur Zuhörer hätten nun mehr Platz, sagt der Bürgermeister, auch Trauungen könnten nun in angemessenem Rahmen stattfinden.
In der vergangenen Gemeinderatssitzung war bereits Thema, was mit den Räumen im alten Rathaus passieren könnte. In der Sitzung sprachen die Räte über ein neues Nutzungskonzept für den Kindergarten, der in der gegenüberliegenden alten Schule untergebracht ist. Geplant ist nämlich, dem Kindergarten mehr Platz zu verschaffen, denn, so Zweiter Bürgermeister Hubert Feistle. "Die Umkleide-Geschichte ist ein Chaos bei 50 Kindern auf zehn Quadratmetern." Ein Planungsbüro hat für die Gemeinde mögliche Neuzuschnitte der Räume geprüft. So könnte der Buswarteraum im Erdgeschoss einer größeren Kindergartengarderobe weichen und der jetzige Sängersaal von Verein und Kindergarten gemeinsam genutzt werden. Das Archiv, das ebenfalls im Erdgeschoss der alten Schule untergebracht ist, könnte zudem ins alte Rathaus ziehen. Kosten könne man für die Umbaumaßnahmen noch keine absehen, sagte Planer Ingo Blatter bei der Sitzung. Denn beim Bau im Bestand sei das schlicht schwieriger als bei einem Neubau.
Im Haushalt sei für dieses Projekt allerdings noch kein Geld eingestellt worden, so Bürgermeister Kopriva in der Sitzung. "Es ist also erst mal für die Schublade und wir schauen, ob wir es im nächsten Jahr anpacken."
Sie haben nicht die Berechtigung zu kommentieren. Bitte beachten Sie, dass Sie als Einzelperson angemeldet sein müssen, um kommentieren zu können. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an moderator@augsburger-allgemeine.de.
Um kommentieren zu können, gehen Sie bitte auf "Mein Konto" und ergänzen Sie in Ihren persönlichen Daten Vor- und Nachname.
Bitte melden Sie sich an, um mit zu diskutieren.