Der sanfte Kampfsport
Warum sich auch Mädchen dafür begeistern können
Das kleine Mädchen mit den blonden Haaren packt ihren wuchtigen Gegner am Revers und wälzt ihn auf den Boden. Jana Trostel weiß, was sie tut. Schließlich ist die 15-Jährige mehrmalige Deutsche Meisterin im „Brazilian Jiu-Jitsu“ (BJJ). Mit sechs Jahren stand sie das erste Mal auf der Matte der „Martial Arts Academy“ in Herbrechtingen. Ihr Lehrer seitdem: Andreas Rübesam, der auch Vorstandsmitglied und Verbandstrainer des BJJBD sowie Großmeister im japanischen Jiu-Jitsu ist. Nun trainieren sie im Lauinger Rayong-Boxstudio. „Wir wollten unseren Mitgliedern mehr bieten“, so Betreiber Roland Steinle.
„Brazilian Jiu Jitsu ist ein spektakulärer Sport“, sagt Andreas Rübesam. Eigentlich nichts für Mädchen, sollte man denken. Und liegt falsch damit, schließlich sei die Verletzungsgefahr wesentlich geringer als in vielen anderen Sportarten. Rübesam: „Im Training ist es wichtig, dass man auf den Partner eingeht und miteinander die Übung durchführt.“ Das hat auch Jana Trostel vom „pazifischen Kampfsport“ überzeugt: „Was mir gefallen hat, ist dieses Sanfte. Das Boxen war mir viel zu aggressiv“, erinnert sie sich an ihre Anfänge. Der Mix aus hartem Bodenkampf ohne Faustschläge und Eleganz macht BJJ zu einer attraktiven Wettkampfsportart. Ähnlich erging es Patrick Kedzierski, der in Steinles Boxstudio auch Muay Thai trainiert. „BJJ sah elegant aus, ich habe mich sofort in den Sport verliebt.“ Schnell feierte er erste Erfolge. Bei einem Turnier der „North American Grappling Association“ (NAGA) belegte der Lauinger unter rund 500 Teilnehmern den ersten Platz in seiner Klasse.
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