Werden im Forstgebiet Brand bald fünf Windräder stehen?
Bald könnten sich im Landkreis Donau-Ries bis zu fünf neue Windräder drehen. Wegen einer Regelung ist das ursprüngliche Projekt umfangreicher geworden.
Im Landkreis Donau-Ries könnten sich bald neue Windräder drehen. Zwar liegen im Landratsamt Donau-Ries noch keine offiziellen Bauanträge vor, doch die Pläne für neue Windkraftanlagen im Forstgebiet Brand zwischen Münster und Holzheim schreiten voran. Es könnten bis zu drei Windräder auf dem Gebiet der Gemeinde Münster entstehen, zwei weitere auf dem von Holzheim. Noch vor der Sommerpause könnten die Gemeinderäte dafür den Weg freimachen.
Die Firma Windkraft Uhl plante auf dem genannten Forstgebiet bisher drei Anlagen. Diese wurden den Bürgern in Informationsabenden detailliert erläutert. Vor allem in Holzheim haben die Bürger Bedenken, denn sie beklagen nach wie vor zu laute Geräusche der Windräder im Holzeimer Ortsteil Riedheim. Diese waren vor sechs Jahren gebaut worden - bevor die bekannte 10H-Regelung in Bayern eingeführt wurde.
Münster und Holzheim wollen bei der Windkraft das Heft in der Hand behalten
Genau diese Regelung ist nun auch der Grund dafür, dass das Projekt nicht nur konkreter, sondern auch umfangreicher geworden ist. Denn in Holzheim und Münster ahnt man bereits, dass angesichts der Energiekrise und die Pläne des Klimapaketes der Bundesregierung in Bayern die Abstandsregeln fällt oder aufgeweicht wird. Dann, so sind sich die Bürgermeister Jürgen Raab (Münster) und Josef Schmidberger (Holzheim) einig, wäre es für sie nicht mehr möglich, Standorte zu verhandeln oder die Zahl der Windräder mitzubestimmen. Denn dann hat Strom aus Erneuerbaren absolute Vorfahrt. "Wir wollen das Heft des Handelns in der Hand behalten", sagt Raab und will Nägel mit Köpfen machen.
Deshalb laufen bereits seit einigen Wochen die Vorbereitungen für eine Bauleitplanung. Diesen Donnerstag will der Gemeinderat in Münster darüber diskutieren, Holzheim vermutlich noch vor der Sommerpause. Ziel ist es, einen gültigen Bebauungsplan aufzustellen, damit die Windräder wie geplant Ende 2023/Anfang 2024 gebaut werden können.
Holzheim ist in Sachen Windkraft ein "gebranntes Kind"
In Holzheim, so Bürgermeister Josef Schmidberger, sei die Mehrzahl der Bürger für die Energiewende und sei daher auch für den Ausbau der Windkraft. Doch Holzheim sei zugleich "ein gebranntes Kind". Die Windräder in Riedheim seien nach wie vor großes Thema im Dorf und er wolle nun erreichen, dass das Landratsamt Donau-Ries Messungen vor Ort umsetzt. "Wir wollen, dass bei Lärmbelastung über dem Grenzwert die Anlagen nicht auf Volllast fahren", sagt Schmidberger. Die Gespräche mit der Landkreisbehörde würden kooperativ laufen.
Die jetzt geplanten Windräder sollen jeweils 250 Meter hoch werden. Die Abstände zu den Hauptorten Münster, Holzheim, Thierhaupten und Baar wären jeweils gut über 1000 Meter, zum kleinen Thierhauptener Ortsteil Königsbrunn sind es 960 Meter. Nach Aussage von Matthias Pavel von Windkraft Uhl ist geplant, dass sich Bewohner der Anliegergemeinden in einer Energiegenossenschaft an den Windrädern finanziell beteiligen. Werden die Windräder tatsächlich gebaut, hätte sich die Zahl der Windräder im gesamten Landkreis von vier auf neun erhöht.
Die Diskussion ist geschlossen.