Projekt St. Marien: Provisorischer Kindergarten in Containern
In Wemding wird für drei Gruppen eine Übergangslösung geschaffen. So sieht der Zeitplan für das Millionenprojekt St. Marien aus.
Noch ist das neue Feuerwehrhaus in Wemding nicht fertig, da steht in der Stadt schon das nächste, noch größere Projekt in den Startlöchern: die Generalsanierung und Erweiterung der Kindertagesstätte St. Marien. Damit dieses Vorhaben überhaupt angepackt werden kann, müssen die Mädchen und Buben, die dort betreut werden, vorübergehend eine neue Bleibe finden. Die Kommune hat dafür jetzt einen Standort gefunden. An dem entsteht ein Bauwerk aus Containern.
Die Kita St. Marien beschäftigt die Stadt schon mehrere Jahre intensiv. Seit geraumer Zeit sind die Krippen-Gruppen bereits ausgelagert. Sie befinden sich in einer ehemaligen Druckerei in der Gutenbergstraße. Die Kommune hat die Räume angemietet. Weil die Bauarbeiten in der bestehenden Kita in der Bürgermeister-Epple-Straße derart umfangreich sein werden, müssen nach Auskunft von Bürgermeister Martin Drexler auch die drei Kindergarten-Gruppen das Gelände verlassen.
Auf der Wiese in Wemding stand einst die Turnhalle der Grundschule
Eine Container-Lösung hatte die Stadt schon länger im Auge. In einer ersten Ausschreibung sei dieses Vorhaben aber zu teuer gewesen. Die Kommune schaute sich nach möglichen Alternativen um - und kam Ende 2023 auf die alte Idee zurück. Dieses Mal seien die Container bezahlbar gewesen, erklärt Drexler. Auch eine geeignete Fläche für den provisorischen Kindergarten habe man gefunden: Es ist die Wiese am Ludwigsgraben, wo einst die Turnhalle der früheren Grundschule stand. Um dort einen Kindergarten aus Containern zu errichten, müssen erst einmal Kanal- und Wasserleitungen verlegt werden. Die Arbeiten dafür sollen, wenn die Witterung passt, noch im Januar beginnen.
Derweil hat die Stadt 28 Container gekauft, in welche die drei Gruppen mit jeweils 25 Plätzen einziehen werden. Die Container werden in zwei Reihen aufgestellt und über einen "Mittelbau" verbunden. So entsteht ein 36 Meter langer und gut 15 Meter breiter Komplex. In diesem soll die gewohnte Infrastruktur vorhanden sein: drei Gruppenräume, ein Mehrzweckraum, eine Küche, Sanitärräume, ein Personalraum, ein Leitungsbüro und ein Abstellraum. Das Umfeld eigne sich bestens für die Außenanlagen, so der Bürgermeister. Genutzt werden der Spielplatz in der angrenzenden Parkanlage und der aus Grundschulzeiten noch vorhandene Verkehrsübungsplatz. Um den Kindergarten wird ein Zaun gezogen.
Für das Provisorium gibt die Stadt Wemding etwa eine Million Euro aus
Die Kosten für das Provisorium belaufen sich Drexler zufolge auf rund eine Million Euro. In dieser Summe enthalten sind auch einige neue Spielgeräte, die für die Außenanlage des Kindergartens angeschafft werden. Insgesamt zeigt sich Drexler mit dem Vorhaben zufrieden: "Das ist sicher eine vertretbare Lösung." Diese habe man im engen Austausch mit der Kita-Leitung ausgewählt. Während die Stadt in der Kita St. Marien grundsätzlich für das Gebäude zuständig ist, kümmert sich die katholische Kirchenstiftung um den Betrieb.
Der Zeitplan für das Provisorium am Ludwigsgraben sieht so aus: Noch im Januar sollen auch der Garten- und Landschaftsbau auf dem Gelände beginnen. Vom 19. bis 22. März werden die Container angeliefert und montiert. Voraussichtlich in der zweiten April-Woche soll die Containeranlage fertiggestellt sein und in Betrieb genommen werden. Bis dahin soll nach und nach auch die Ausstattung dorthin gebracht werden.
2026 soll die neue Kita St. Marien in Wemding fertig werden
Die Bauarbeiten an der bisherigen Kita in der Bürgermeister-Epple-Straße fangen nach Angaben von Stadtbaumeister Wolfgang Jaumann wahrscheinlich Mitte April an. Bürgermeister Drexler rechnet damit, dass das Projekt im Laufe des Jahres 2026 abgeschlossen wird. Die Kosten summieren sich Schätzungen zufolge auf über zehn Millionen Euro. Wichtige Aufträge sollen in den kommenden Wochen vergeben werden. Was mit den Containern anschließend passiert, ist noch unklar. Eine Möglichkeit wäre laut Drexler, sie anschließend auch im Rahmen der Generalsanierung der Leonhart-Fuchs-Schule zu nutzen. Die Container könnten auch wieder verkauft werden.
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