Die Rose ohne Dorn
Historiker Haug liest in Harburg
Harburg „Es freut mich besonders, heute in einer Stauferstadt Gast zu sein.“ Mit diesen Worten spielte Gunter Haug, studierter Historiker, Journalist und Schriftsteller, auf die Vergangenheit von Schloss Harburg als staufischen Besitz an.
Er stellte im Rahmen des Harburger Kulturherbstes seinen historischen Roman „Die Rose ohne Dorn“ vor. In ihm gestaltet er fiktional das unglaublich bewegte und dramatische Leben der Irene von Byzanz, die als Tochter des oströmischen Kaisers geboren wurde und mit 28 Jahren als deutsche Königin auf dem Hohenstaufen starb.
Der Autor hält sich an die historischen Fakten
Der Autor hält sich in seinem Werk an die überlieferten historischen Eckdaten ihres Lebens: 1180 n. Chr. Geburt in Byzanz, mit 14 Jahren Eheschließung mit Roger, dem ältesten Sohn des Normannenkönigs Tancred in Sizilien, mit 15 Jahren Witwe, mit 17 Jahren Eheschließung mit Herzog Philipp von Schwaben, dem jüngeren Bruder des Stauferkaisers Heinrich VI. Nach dessen Tod war sie deutsche Königin, durch den Minnesänger Walther von der Vogelweide als „Rose ohne Dorn und Taube sunder Gallen“ verherrlicht – zudem Mutter von vier Töchtern. Es waren harte Zeiten: 1208 folgte die Ermordung ihres Gatten in Bamberg durch Otto von Wittelsbach, drei Monate später starb sie selbst auf der Burg Hohenstaufen bei der Geburt des fünften Kinds.
Das tragische menschliche Schicksal, das sich dahinter verbirgt, aber in den mittelalterlichen Quellen kaum niederschlägt, ließ Gunter Haug in einem sehr bewegenden Vortrag mit Lesung ausgewählter Kapitel seines Romans zum Leben erwachen. (hl)
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