Mozarts Geschäftsidee brillant umgesetzt
Streicherquintett Concertino auf der Bühne des Zeughauses. Grandseigneurs der Münchner Musikszene präsentieren ihre geballte Kompetenz
Mit hellwachem Sinn für Neuerungen auf dem Wiener Notenmarkt war es Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) nicht entgangen, dass seine Kollegen Franz Anton Hoffmeister und Ignaz Pleyel ab 1786 höchst erfolgreich Zyklen von Streichquintetten publiziert hatten. So hoffte er, an diesem „Boom“ ebenfalls partizipieren zu können, zumal er sich im Quintett, anders als im Streichquartett, nicht der erdrückenden Konkurrenz Joseph Haydns erwehren musste. Haydn lehnte die Gattung Streichquintett mit der lakonischen Begründung ab, dass er „die fünfte Stimme einfach nicht finden“ könne. Seinem Freund Mozart jedoch fiel dies nicht schwer.
Im Frühjahr 1787, nach den umjubelten Prager Aufführungen seines „Figaro“ und während der Arbeit am „Don Giovanni“, griff Mozart diese Kammermusikgattung als Geschäftsidee wieder auf, die ihn seit seinen Salzburger Jugendjahren nicht mehr beschäftigt hatte: Streichquintette für zwei Geigen, zwei Bratschen und Cello. Seinerzeit, 1773 in Salzburg, hatten ihn die „Notturni“ von Michael Haydn zu seinem ersten, höchst anspruchsvollen Quintett in dieser Besetzung (KV 174) angeregt, und nun arbeitete er unermüdlich an dieser kammermusikalischen Gattung. Schon am 19. April 1787 trug er sein neues „Quintett in C-Dur (KV 515)“ als vollendet in sein Werkverzeichnis ein und bot das neue Opus mit zwei anderen Quintetten in der Wiener Zeitung den Käufern an: „Drei neue Quintetten à 2 Violini, 2 Viola und Violoncello, schön und korrekt geschrieben“. Die Werke sollten also in handgeschriebenen, nicht in gedruckten Stimmen verkauft werden. Offenbar hatte sich noch kein Verleger gefunden, der diese exorbitant schweren und langen Quintette herausbringen wollte.
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