Vom Tanzfieber gepackt
15 Bands verschiedenster Stilrichtungen spielen in 13 Donauwörther Lokalen und reißen ihre Zuhörer mit
Donauwörth Selbst Petrus war Donauwörth wohlgesinnt: Passend zur Musik- und Lichternacht am Samstag war der Himmel über der Großen Kreisstadt sternenklar. Besucher strömten in alle Richtungen. Hier und da konnte man Gesprächsfetzen der Leute aufschnappen, die über die Lichtinstallation staunten, die das Rieder Tor in buntes Leuchten tauchte. Vereinzelt waren sogar Hunde mit blinkenden Halsbändern zu sehen. Auf dem Weg in die Reichsstraße war schon ab der Wörnitzbrücke aus den Kneipen Musik zu hören, die das geschäftige Treiben auf den Straßen akustisch untermalte.
Auch Besucher ohne Programmheft hätten sofort erkennen können, dass in der Wunderbar Rock den Abend bestimmte. Die Gitarrenriffs sowie die Stimme des Sängers von AC/Eazy waren schon vor dem Gebäude deutlich zu hören. Der Raum im Erdgeschoss war in Rot getaucht und gut gefüllt, sodass man sich durch das tanzende Publikum eine Schneise freikämpfen musste, wenn man vorwärts kommen wollte. Die Band prüfte mit Hits wie „Born to be wild“ oder „All right now“ die Kondition der Gäste.
Im Buena Vista spielte das vierköpfige Trio Prosecco, das mit seinen Akustikinterpretationen aktueller Charthits und Oldies auch den langhaarigen Rammstein-T-Shirt-Träger zum Mitsingen und Tanzen brachte.
Auch der Fanclub ist mit dabei
Im Zeughaus hielten die beiden Jungs von Twice mit Gitarren, Cajon und einem bunten Mix von Songs das Publikum auf Trab. Egal ob Soft Rock von Jack Johnson oder Kings of Leon – die Zuhörer waren vollauf begeistert und gaben tänzerisch vor der Bühne alles.
Die Besucher bei Storr konnten neben dem Einkaufsbummel im untersten Stock kurz Halt machen und den bluesigen und jazzigen Rhythmen der Band On the Backseats lauschen, die mit Liedern wie „Hit the Road Jack“ jede Hüfte in Bewegung setzte, ob freiwillig oder nicht.
Der angekündigte Top-Act war die Rockband Hassliebe. Schon am Eingang des Tanzhauses scharten sich Jugendliche mit Bandshirts. Auf der Bühne boten die fünf Künstler auch eine große Lichtershow, deren Farben im Sekundentakt von Rot über Blau hin zu Grün wechselten.
Manchen Zuhörern, die vorher sanften Akustikklängen lauschten, ließ der fast ohrenbetäubende Lärm erst einmal den Atem stocken. Mit Texten zu zwischenmenschlichen Themen und Gesellschaftsanalysen rockte die Truppe den Putz von den Wänden des Tanzhauses. Der Fanclub direkt vor der Bühne machte eifrig Fotos und Videos und startete auch die ein oder andere Pogoeinlage.
Im Goldene Zeiten sorgten Simple Rise dafür, dass kein Fuß auch nur kurz still stand und man sich in die USA der 50er-Jahre zurückversetzt fühlt. Die Songs der Country/Rockabilly/Folk und Rock’n’Roll-Band aus Nördlingen rufen beim Zuhören ein Bild vor dem geistigen Auge hervor: Männer mit pomadisierter Haartolle, die in einem amerikanischen Diner um eine Jukebox stehen, beobachten Frauen in Petticoats, die zur Musik tanzen. Die neu ankommenden Besucher groovten schon im Takt der Musik die Treppe rauf. Der Rhythmus infiltrierte auf diese Weise das motorische Nervensystem. (abc)
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