Kostenexplosion beim Dorfladen in Oberndorf
Das Bauprojekt wird deutlich teurer als kalkuliert. Jetzt gibt es Zweifel, ob überhaupt gebaut werden soll. Wo gibt es Einsparpotenziale?
Kann sich Oberndorf einen Dorfladen leisten? Eigentlich war diese Frage schon beantwortet, doch nun hegen offensichtlich einige Gemeinderäte Bedenken. Das Projekt, hinter dem ein Großteil der Bewohner von Oberndorf und Eggelstetten steht, ist wieder auf dem Prüfstand. Der Grund: die Kosten. Das Vorhaben soll aber, so die überwältigende Willensbekundung im Gemeinderat, „weiter verfolgt werden“. In drei Wochen will man über die Pläne nun erneut beraten.
Fest steht: Die Kommune soll den Dorfladen bauen, eine Betreibergesellschaft ihn dann mieten. Ursprünglich war man im Oberndorfer Rathaus von Baukosten in Höhe von rund 350000 Euro ausgegangen. Bereits im Januar musste der Arbeitskreis Dorfladen dann eine erste bittere Pille schlucken: vom Amt für ländliche Entwicklung wird es keinen Zuschuss geben. „Der Topf ist leer“, kommentierte Bürgermeister Hubert Eberle. Zwar könnten für 2017 möglicherweise wieder Fördermittel vorhanden sein, „aber das ist mehr als unsicher“. 150 000 Euro muss die Gemeinde damit selbst finanzieren. So viel war nämlich als Zuschuss fest eingeplant.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Kann sich Oberndorf einen Dorfladen leisten ?
Ja , wir können das !
Die vorgelegte Planung ist sicher eine Maximalplanung, allerdings mit dem Schwerpunkt künftig die Betriebskosten , insbesondere die Energiekosten, möglichst gering zu halten. Damit verschafft sich der Betreiber und die Gemeinde einen bedeutenden Kostenvorteil.
Eine klare Mehrheit der Oberndorfer hat sich für den Dorfladen ausgesprochen. Damit besteht die Chance, dass künftig nicht nur ein kleiner Teil der Ausgaben für den täglichen Bedarf auch im Dorf bleibt, sondern auch die Gemeinde später an einem neuen Gewerbesteuerzahler profitiert. Im Übrigen ist Oberndorf finanziell doch etwas besser als durchschnittlich aufgestellt, so dass nicht zwangsläufig der Verlust der Finanzkraft befürchtet werden muss.
Kann sich die Gemeinde den Verzicht auf einen neuen Gewerbesteuerzahler leisten? Und welche Projekte sollen denn wichtiger sein? Hierüber wäre dann doch eine ebenso öffentliche Diskussion angezeigt, wie über den Dorfladen selbst.
Die Gemeinde hat von Ihren Bürgern einen klaren Auftrag erhalten und ist nun gehalten, diesen auch umzusetzen, notfalls in etwas abgespeckter Form.
Holger Simon