Donauwörther Klinikdirektor: "Wir haben mehr in der Hand gegen Corona"
Plus Jeder spricht über die Impfstoffe. Doch wie steht es um die Therapie der Corona-Erkrankten? Donauwörths Klinikdirektor Dr. Thomas Eberl über große Fortschritte.
Diese Eingangsfrage ist bei Corona zum wichtigen Standard geworden, gerade weil sich die Lage so schnell ändern kann: Wie ist die Situation an den Kliniken im Landkreis?
Dr. Thomas Eberl: Auf der Intensivstation ist die Lage hinsichtlich Corona nach wie vor entspannt. Wir haben derzeit keine Schwererkrankten mit der neuen Omikron-Variante. Langsam und vereinzelt kommen Omikron-Patienten auf die Normalstation, aber nach wie vor ist die Situation bei uns beherrschbar. Die Omikron-Patienten, die auch jünger sein können, sind teils ungeimpft, teils geimpft - aber nicht vollständig, also geboostert. In der Regel bestehen Vorerkrankungen wie Übergewicht und Bluthochdruck oder Diabetes. Die Verläufe der Patienten, die hier eingeliefert werden, sind zwar nicht sehr schwer, müssen aber eben im Krankenhaus behandelt werden - Fieber und Husten sind die Hauptsymptome, aber eben nicht mehr jene enormen Einschränkungen der Lunge bis hin zum Lungenversagen. Es ist eher wie ein schwerer grippaler Infekt.
Wie wird Corona mittlerweile therapiert? Am Anfang war Covid-19 ja auch für die Mediziner Neuland ...
Eberl: Als Corona begann, im Frühjahr 2020, haben wir schnell gewisse Standards entwickelt. Zum einen war dies die notwendige Sauerstoffgabe zur Unterstützung der Lunge. Wir haben auch Cortison eingesetzt, ebenfalls, um die Lunge zu entlasten. Bei Patienten mit Thromboseneigung haben wir Blutverdünner verwendet. Dies sind inzwischen bewährte Standardtherapien. Hinzugekommen sind nun im Laufe der vergangenen zwei Jahre Medikamente zur Bekämpfung von Covid-19. Vor allem gibt es die neutralisierenden Antikörper. Sie neutralisieren das Virus, bekämpfen somit das charakteristische Spike-Protein, damit das Virus nicht in die Schleimhäute und in die Lunge eindringt. Es kann dann dort keinen Schaden mehr anrichten. Diese Antikörper müssen jedoch im Frühstadium, also weniger als sieben Tage nach Symptombeginn, gegeben werden. Sie helfen, dass das Immunsystem nicht überschießt. Jenes Überschießen ist ja der Grund für das Lungenversagen. Die Immunreaktion fällt dann flacher aus. Der Verlauf wird milder, die Behandlung in der Klinik kürzer, das Risiko zu sterben geringer. Der Nachteil ist, es muss intravenös verabreicht werden - das macht die Behandlung schwieriger für Hausarztpraxen. Aber wir haben in unserer Klinik dieses Mittel bereits mit Erfolg eingesetzt.
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