Finanzen: Holzheim will heuer kleine Brötchen backen
2024 soll ein Jahr der Planung sein. Kleinere Projekte sollen umgesetzt werden, größere stehen später an. Was den Haushalt belastet und wie Geld in die Kasse kommt.
Das Jahr 2024 wird in der Gemeinde Holzheim ein Planungsjahr bleiben, bei dem allerdings viele finanziell kleinere Projekte umgesetzt werden. So lautet der allgemeine Tenor bei den Haushaltsberatungen für das aktuelle Jahr. „Wir machen das, was wir machen müssen und vielleicht noch ein bisschen mehr“, erklärte Bürgermeister Josef Schmidberger jetzt im Holzheimer Gemeinderat.
Da in den kommenden Jahren mehrere größere Projekte wie beispielsweise der Breitbandausbau, die Erschließung des Gewerbegebiets „Stadel-Schmidkreppe“ und der Bau einer Hackschnitzelheizung umgesetzt werden sollen, ist vor allem der Vermögenshaushalt heuer etwas kleiner angesetzt als noch in den Vorjahren. Zu den Zahlen: Der Gesamthaushalt der 1240-Einwohner Gemeinde Holzheim mit seinen Ortsteilen Bergendorf, Riedheim, Stadel und Pessenburgheim beträgt rund 5,3 Millionen Euro. Der Verwaltungshaushalt ist mit rund 3,6 Millionen Euro angesetzt (Vorjahr rund 3,5 Millionen Euro). „Auch für die nächsten Jahre wird das ungefähr so bleiben, was zeigt, das wir konstant gute Einnahmen generieren“, freut sich Schmidberger.
1,3 Millionen Euro Gewerbesteuer fließen in die Kasse
Diese kommen größtenteils aus der Gewerbesteuer (1,3 Millionen Euro), aus der Einkommensteuerbeteiligung (895.000 Euro) und aus Zuschüssen (344.000 Euro). Auch die Einnahmen aus der Realsteuer tragen natürlich ihren Beitrag auf der Einnahmenseite bei. Der Hebesatz der Grundsteuer beträgt derzeit 400 Prozent, bei der Gewerbesteuer sind es derzeit 350 Prozent. „Hier werden wir demnächst diskutieren, ob und welche Anpassungen wir vornehmen“, erklärt Kämmerer Daniel Escher, der dem Gremium das Zahlenwerk in seinem Vorbericht erläuterte.
Auf der Ausgabenseite im Verwaltungshaushalt gibt es zwei große Ausgabenposten. Zum einen die Personalkosten mit 883.000 Euro. Josef Schmidberger betont, dass man bei der Stellenbesetzung sich am unteren Level bewege und trotzdem sehr viel selber mache. „Ich möchte die Leistungsfähigkeit unseres Personals im Kindergarten, Bauhof und Verwaltung besonders hervorheben“, so Schmidberger. Trotz steigender Personalkosten ist jedoch die Kreisumlage mit 1,29 Millionen Euro der größte Kostenpunkt für die Gemeinde. „Das Jahr 2022 war für uns ein super Jahr, weshalb wir jetzt zwei Jahre später eine höhere Kreisumlage zahlen müssen. 2025 müssen wir voraussichtlich deutlich weniger an den Landkreis zahlen“, erklärt Schmidberger.
In die VG zahlt Holzheim 357.000 Euro ein
Weitere Ausgabeposten sind die VG-Umlage mit 357.000 Euro, die Gewerbesteuerumlage mit 100.000 Euro und die Kosten für den sachlichen Verwaltungs- und Betriebsaufwand schlagen mit 652.000 Euro. Zudem werden rund 210.000 Euro an den Vermögenshaushalt zugeführt. Dieser fällt in diesem Jahr mit rund 1,7 Millionen Euro deutlich geringer aus, wie noch im Vorjahr (3,3 Millionen Euro). Aus Grundstücksverkäufen konnten 250.000 Euro generiert werden, ebenso wurde ein Darlehen in Höhe von 750.000 Euro aufgenommen. „Das kommt allerdings nur zum Tragen, wenn wir von unserem Vorkaufsrecht bei einem bestimmten Grundstück Gebrauch machen“, so Schmidberger.
Die Gemeinde hat 620.000 Euro Rücklagen
Aktuell hat die Gemeinde Rücklagen von rund 620.000 Euro angesammelt. Auf der Gegenseite stehen Schulden von rund 491.000 Euro. „Diese gingen in den vergangenen Jahren konstant und stetig nach unten“, freut sich Escher. Sein Fazit zum Haushalt 2024: „In den nächsten Jahren werden einige erforderliche Projekte, ob aufgestaut oder aktuell, die Gemeindekasse enorm belasten. Erfreulich ist, dass im Haushaltsplan sowie in der Finanzplanung die aktuell notwendige Mindestzuführung im Verwaltungshaushalt erwirtschaftet werden kann“, so Escher. Der Gemeinderat verabschiedete den Haushalt 2024 und die Finanzplanung für die Jahre 2025 bis 2027 einstimmig.
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