Soll der Schwabenhallen-Parkplatz in Donauwörth bald etwas kosten? Das wäre wohl ein falsches Zeichen in diesen Zeiten, meint Thomas Hilgendorf.
Zugegeben, die Idee hat erst einmal einen gewissen Reiz für die Stadt: Ein privates Unternehmen bietet seine Hilfe an, übernimmt Aufgaben, bekommt dafür etwas Geld und die Verwaltung ist entlastet. Eine sogenannte Win-win-Situation, so scheint's. Doch ganz so einfach ist die Angelegenheit nicht in Sachen Festplatz-Parkplatz in Donauwörth und der Frage, ob die fast 800 Stellplätze kostenfrei bleiben sollen. Zunächst muss man unterscheiden – zwischen den Stellplätzen für Wohnmobile und jenen für die ganz normalen Autos. Es hat durchaus seine Berechtigung, darüber nachzudenken, Wohnmobilstellplätze mit einer Gebühr zu belegen, so wie es bei fast jedem Zeltplatz und in fast jeder vergleichbaren Kommune der Fall ist. Wohnmobilisten zählen in der Regel nicht zu den sozial schwächsten Menschen im Land und Kosten von acht bis zehn Euro am Tag wären im Europa-Vergleich ziemlich moderat.
Inflation und steigende Energiepreise: Menschen sind bereits genug belastet
Davon scharf zu trennen sind allerdings die Stellplätze für die Autos. Diese Plätze werden in der Regel von Menschen genutzt, die in der Stadt arbeiten, wichtige Erledigungen machen (und dabei auch Geld in die Stadt bringen) oder die einfach in den Mehrparteienhäusern rund herum wohnen. Die Debatte um Kostenpflichtigkeit jener hunderter Plätze – ob die Gebühren nun an die Stadt oder ein Unternehmen gehen – kommt zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Steigende Energiepreise und Inflation sowie fortwährende staatliche Aufrufe zum Sparen belasten die Menschen ohnehin. Jetzt noch die Parkplätze vor der Haustüre mit zusätzlichen Kosten zu belegen, wäre, gelinde gesagt, nicht gerade ein einfühlsames Zeichen in diesen Zeiten.
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