Die Poetin lässt es krachen im Rittersaal
Sie war einst als leise Poetin bekannt. Und so glaubt Lydia Daher beim Finale des Literatur Update-Festivals in Friedberg ihr Publikum vorwarnen zu müssen. "Einiges ist etwas laut. Dann einfach kollektiv die Ohren zuhalten", lautet ihr Ratschlag, ehe sie zur E-Gitarre greift. Zeitweise rockt sie sogar richtig los im Rittersaal mit ihrer Band. Dann heizen auch Deniz Khan (Schlagzeug) und Sebastian Giussani (Bass) richtig ein - wobei die beiden gestandene Musiker mit dem nötigen Gespür sich auch immer wieder zurücknehmen. Doch teilweise ist nur noch ansatzweise zu erkennen, von was Lydia Daher singt. Dabei ist die Augsburgerin eigentlich nach wie vor eher musizierende Dichterin als dichtende Musikerin. "Die Musik ist eine Plattform für meine Texte", sagt sie.
Nur leider wird an diesem Abend manches übertönt - was auch an der für ein solches Konzert nicht einfachen Akustik im Rittersaal liegen mag. Schade, weil viele Song-Texte von Lydia Daher wirklich schön um die Ecke gedachte Lyrik sind. "Du sollst nicht nach den Sternen greifen, um sie Dir in den Weg zu legen", singt die 30-Jährige gleich zu Beginn. Manches klingt beim ersten Hören aber auch fast schon nach Schlager: "Ich und Du, Schubidu" oder "Ich bin ein Bergwerk. Du bist mein Kumpel." Doch Lydia Daher setzt immer wieder die nötigen lyrischen Widerhaken. Das tausend Mal gesungene "Ich lieb Dich" setzt sie fort mit "... jetzt erst mal für immer. Ich hoffe doch sehr, das stört Dich nicht".
So wohnt ihren Liebesliedern immer wieder schon die Trennung inne. Mit einer Lydia Daher leidet man doch gerne mit. Und dass sich vieles nach gängigem Deutsch-Pop anhört und sich die Dichterin zwischendrin schon mal ein bisschen an der Gitarre vergreift, macht sie locker mit viel Charme wett.
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