Besondere Geburtstagsfeier der Rieder Theaterfreunde
Die Mimen bekommen als einzigen Lohn den Applaus. Franz Abold erhält die seltene Ehrung für 70 Jahre Theaterspiel.
Die Theaterfreunde Ried feierten ihr 50-jähriges Bestehen. Mit seiner bewegenden Geschichte hat der Theaterverein seit dem 4. September 1974 über Jahre hinweg die Herzen der Bewohner von Ried und Umgebung mit seinen Aufführungen erobert. Gefeiert wurde das Jubiläum in der Sporthalle im Rathaus, die von Mitgliedern des Vereins dekoriert worden war. Die Feier gab Anlass zur Reflexion über die vergangenen Jahre voller Engagement, Kreativität und Zusammenhalt. „Ich freue mich sehr, dass so viele unserer Einladung gefolgt sind“, sagte Erster Vorsitzender Alois Bachmeir.
Über hundert Besucherinnen und Besucher, meist Abordnungen der anderen Vereine rund um Ried, hatten sich versammelt, um gemeinsam auf die Erfolge und Erinnerungen der vergangenen Jahre anzustoßen. Höhepunkte des Abends waren zweifellos die Aufführungen einiger Sketche sowohl von den Theaterfreunden als auch von befreundeten Theatervereinen.
So hatten die Theaterkidz (die sechs- bis achtjährigen Mimen der Theaterfreunde) das Stück „Die Morgensonne steigt empor“ für ihren Sketch ausgesucht. Es war amüsant anzusehen, wie die drei Mädchen und der Bub einen Streit wegen eines Singstücks zum 50-jährigen Jubiläum der Theaterfreunde fingierten. „Ihr sollt singen statt streiten“, forderte beispielsweise die Dirigentin.
Besondere Ehrung für Franz Abold
Auch die Theaterteens (zwölf bis 18 Jahre) ließen sich nicht lumpen und zeigten eine kurze Pantomime. Setting war eine Reihe in einem Kinosaal, die sich peu à peu füllte. Da war der dicke Mann, der den ganzen Platz für sich beanspruchte, oder das verliebte Paar, das sich immer Küsse zuwarf, oder auch die beiden Mädchen, die unaufhörlich schnatterten.
In seinen Grußworten erinnerte sich Bachmeir an die erste Aufführung am 6. Dezember 2003 auf der neuen Bühne im Rathaus, die mit vereinten Kräften entstanden war. Am 9. Januar 2004 war die Bühne von Pfarrer Michael Würth eingeweiht worden. „Ja, und nun spielen wir schon 21 Jahre hier“, so Bachmeir. „Die Spieler fühlen sich hier wohl und geben das Jahr für Jahr an das Publikum weiter.“
Applaus für die Schauspieler
Mit herzlichen Worten und mit Anerkennung wurden 14 Mitglieder geehrt, die durch ihre Leistungen das Gesicht des Vereins geprägt hatten. Franz Abold wurde für 70 Jahre Theaterspielen geehrt. So lange schon ist der 86-Jährige beim Burschenverein, aus dem der Theaterverein hervorging. Gerne erinnerte er sich auf der Geburtstagsfeier an frühere Zeiten: „Schon meine Mutter hat Theater gespielt, das war 1925. Ich habe das Mimenspiel also quasi in die Wiege gelegt bekommen.“ Der Bezirksvorsitzende für Schwaben vom Verband Bayerisches Amateurtheater, Klaus Benkhart, betonte, wie selten die Verleihung der goldenen Ehrennadel sei. Alle Ehrungen wurden mit herzlichen Worten gewürdigt, und es war deutlich zu spüren, wie sehr das Engagement für das Dorf und das Theater geschätzt wurde. „Ihr einziger Lohn ist der Applaus“, so Benkhart.
Für die Mitglieder des Theatervereins war das 50-jährige Jubiläum ein Moment der Dankbarkeit, des Stolzes und der Vorfreude auf alles, was noch kommen mag. Spielleiter Andi Seidl ist stolz, dass der Theaterverein, der 1974 mit 25 Mitgliedern gegründet worden war, heute 130 Mitglieder zählt. „Besonders die Jugend ist bei uns stark vertreten“, sagte er. Die seien sogar so viele, dass man sie in Kidz und Teens unterteilen müsse.
Nicht fehlen durfte natürlich die vereinseigene Theatermusik, die Zamgwürfelten, die der Veranstaltung einen passenden musikalischen Rahmen verliehen.
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