Freilaufende Hunde - der Alptraum der Jogger
Wer beim Joggen oder Radfahren einem freilaufenden Hund begegnet, weiß oft nicht, wie er sich verhalten muss. Wie die Vierbeiner ticken und was man besser nicht machen sollte.
Alle Jogger fürchten diesen Moment. Sie sind alleine auf einem Feldweg unterwegs, weit und breit ist niemand zu sehen. Plötzlich taucht ein Hund in der Ferne auf, bewegt sich auf sie zu. Wird immer schneller. Er rennt. Und jetzt?
Erst einmal durchatmen und Ruhe bewahren, empfiehlt Hundeexperte und Buchautor Harald Kuttert. „So schwer das in der Situation auch ist, Läufer sollten nicht in Hektik verfallen“, sagt der Weldener (Landkreis Augsburg). Das Tempo zu drosseln oder sogar langsam zu gehen sei stattdessen die richtige Wahl. „Ein Hund interpretiert einen auf sich zu rennenden Menschen falsch. Er sieht das vielleicht sogar als Angriff“, erklärt Kuttert.
Der Versuch, sich gegenüber dem entgegenkommenden Hund zu profilieren, sei deshalb ebenfalls keine gute Idee, sondern verschlimmere die Situation sogar. „Ich rate dringend davon ab, sich groß zu machen oder den Hund anzubrüllen. Die meisten Tiere sind Gott sei Dank freundlich“, sagt der Experte. Durch ein hysterisches Benehmen könne die Stimmung allerdings leicht kippen.
Hundehalter haben oft keinen Einfluss mehr
Ob inzwischen das verzweifelte Herrchen, das seinem Haustier hinterher eilt und es zu sich ruft, aufgetaucht ist, hat derweil keine Bedeutung. „In dieser Situation hat der Hundehalter keinen Einfluss mehr, da hat sich schon alles verselbstständigt“, erläutert Kuttert. Der Läufer ist auf sich selbst gestellt. Er sollte nicht stehenbleiben, langsam weiter seinen Weg gehen und den Hund komplett ignorieren.
Umdrehen und versuchen wegzulaufen ist dagegen alles andere als eine gute Idee. So wecken Sportler nur den Verfolgungstrieb eines Hundes, der sich in seinem Verhalten bestätigt fühlt und erst recht hinterher sprintet. Eine Chance gegen die Vierbeiner haben selbst die besten Läufer nicht. Mit dem Fahrrad sähe das schon anders aus. Vor allem kleinere Hunde ließen sich mit dem richtigen Tempo abhängen. Harald Kuttert empfiehlt jedoch auch Radlern, die Tiere nicht unnötig zu provozieren. Absteigen und das Rad langsam weiterzuschieben sei sinnvoller.
Hunde spüren Angst
Hunde spüren Angst und Nervosität. Den Helden spielen, obwohl man innerlich unsicher ist, sollte man laut dem Experten also auf keinen Fall. „Hunde nutzen die Schwäche beim Menschen eiskalt aus. Nur wer wirklich beherzt und furchtlos ist, sollte sich aktiv verteidigen und einen aggressiven Hund wegrempeln oder -schieben.“ Nach den Tieren zu treten oder schlagen sei in jedem Fall tabu.
Harald Kuttert ärgert es, dass so viele Hundehalter ihre Tiere frei laufen lassen, obwohl sie sie nicht unter Kontrolle haben. „Es geht ja nicht nur um Jogger und Fahrradfahrer, auch Eltern mit Kinderwagen sind zum Beispiel oft in diesen unangenehmen Situationen“, sagt Kuttert. Für ihn sei es selbstverständlich, seinen Hund an die Leine zu nehmen und ihn neben sich hinsetzen zu lassen, wenn er anderen Menschen beim Spazierengehen begegnet. „Dann ist die Situation ganz entspannt. Das freut die Sportler, die sich dann oft bedanken.“
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@Frau Maja S. das sind doch Harald Kutterts Worte:
"Für ihn sei es selbstverständlich, seinen Hund an die Leine zu nehmen und ihn neben sich hinsetzen zu lassen, wenn er anderen Menschen beim Spazierengehen begegnet". . . .
Ich selbst gehörte einst auch zu den Angsthasen. Durch meinen jüngsten Sohn bin ich zwangsweise als Begleitung ins Tierheim gekommen. Er war damals 9 Jahre jung, wollte unbedingt Hunde ausführen – ohne erwachsene Begleitperson ging das nicht. . . .
Ich habe mich allmählich langsam Schritt für Schritt an Hund / Katz / Maus / Chinchilla usw. gewöhnt – nach einiger Zeit auch Hunde (ohne meinen Sohn) ausgeführt, die Furcht tatsächlich verloren. Dann habe ich dort das Arbeiten von der Pike auf gelernt. Bin letztendlich dort hängen geblieben.
Noch ein Beispiel: eines Tages rief ein Therapeut bei mir im Tierheim an. Er hätte Fälle starker Psychosen von Menschen mit Ängsten vor Hunden – ob es möglich wäre im Tierheim die Nähe zum Hund zu üben usw. . . .
Aber das tut hier alles nichts zur Sache. Ich wollte nur erklären, dass Mensch und Tier voneinander lernen können.
Noch eins: ich habe großen Respekt vor fremden Hunden – und verstehe auch die großen Ängste von manchen Menschen. Dass hauptsächlich der Hund trainiert werden muss, das ist selbstverständlich – dass der passende Mensch als Halter zum passenden Hund oftmals noch mehr lernen muss, das ist wohl auch nachvollziehbar, dem Halter aber nicht immer bewusst.
Die Ratschläge von Harald Kuttert, dem Experten aus Welden, sie zeigen Erfahrungswert und sind eigentlich leicht umzusetzen – wenn da nicht der Angstschweiß des Läufers oder Radlers mit im Gepäck wäre.
Logisch, wenn der Mensch läuft – läuft Hund natürlich hinterher . . . wenn der Mensch sich vor dem Hund aufstellt und ihn auch noch mit den Augen „fixiert“ – das bedeutet für den Hund „Angriff“.
Herr Kuttert hat hier alles gut erklärt. Dem ist tatsächlich nichts hinzuzufügen.
Angst vor einem Hund kann man abbauen mit Hilfe eines Experten. Heutzutage gibt es in den meisten Haushalten die Spezies Hund – also tägliche Begegnungen sind wohl kaum zu ignorieren.
Ja und so wie Harald Kuttert es vorbildlich mit seinem Hund praktiziert, so sollten es alle Hundehalter beim täglichen Spaziergang machen.
"Für ihn sei es selbstverständlich, seinen Hund an die Leine zu nehmen und ihn neben sich hinsetzen zu lassen, wenn er anderen Menschen beim Spazierengehen begegnet. „Dann ist die Situation ganz entspannt. Das freut die Sportler, die sich dann oft bedanken.“...Freilaufende Hunde - der Alptraum der Jogger" . . .
Naja Frau Källner. Den Spieß umzudrehen ist aber nun auch nicht der Weisheit letzter Schluss, oder?
Dann machen es sich die Hundehalter noch leichter. Antwort, wenn man moniert, dass der Hund frei läuft und auf einen zurenne und anspringe: Trainieren Sie sich die Angstt doch einfach ab...
Was mich wundert, ist, dass Herr Kuttert eine Leine braucht. Ihm sollten die Hunde doch aufs Wort folgen. Einen am Weg abgelegten Hund finde ich nie bedrohlich. Dass der Halter auf diesen einwirken kann ist ganz offensichtlich.
Ich habe das hin und wieder im Siebentischwald schon erlebt und mich auch bedankt. SO soll das sein. Dann gibt es keinerlei Ärger mit den Vierbeinern, die sich ihrem Instinkt entsprechend verhalten wollen, was in unserer Gesellschaft und in dicht bewohntem Gebiet aber einfach nicht geht.
Die Aussagen von Herrn Kuttert, der eigentlich nur raten will, wie man sich in einer Situation verhalten sollte, in die man eigentlich gar nicht kommen dürfte, würden Hundehalter verantwortungsvoll handeln, klingen in der Tat ziemlich arrogant und überheblich.
Er meint es aber nicht so, wie der Ausklang des Artikels zeigt.
PS. Na, dann neutralisieren Sie mal Herr P. Viel Erfolg dabei.
Nach den Tieren zu treten oder schlagen sei in jedem Fall tabu.
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Natürlich ist das zur Verteidigung kein Tabu - im Fall eines Angriffs gibt es keine Tabus.
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Hunde spüren Angst und Nervosität. Den Helden spielen, obwohl man innerlich unsicher ist, sollte man laut dem Experten also auf keinen Fall. „Hunde nutzen die Schwäche beim Menschen eiskalt aus.
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Ja das sind Hunde - darum bewaffnen und selbstbewusst sein - immer mit dem klaren Willen, dass der Angreifer ggf. neutralisiert werden muss.
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Umdrehen und versuchen wegzulaufen ist dagegen alles andere als eine gute Idee. So wecken Sportler nur den Verfolgungstrieb eines Hundes, der sich in seinem Verhalten bestätigt fühlt und erst recht hinterher sprintet.
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Unglaublich arrogant von Hundebesitzern, dies von Eltern mit Kindern zu erwarten. Man frägt sich wirklich, was das für Menschen sind.
Leider ein unendliches Thema!
Hunde brauchen unbedingt ab und an freies Laufen!
Es geht nur miteinander!
In über zehn Jahren hatte ich mit unserem frei laufenden Familienhund keinerlei Probleme mit Joggern im Siebentisch-Wald.
Gerade dort treffen sich Hundehalter, um ihre Vierbeiner miteinander tollen und spielen zu lassen, bewußt aggressiv erzogene Hunde fallen sofort auf und kriegen samt Herrchen/Frauchen entschieden Platzverweis auf der viel geliebten Buddelwiese nahe dem Stempflesee.
Ich habe in all den Gassi-jahren mehr Exhibtionsten und auch weitaus mehr Leute, auch mit Kindern, gesehen, die ihren Müll bedenkenlos auf Wiesen und Wege werfen, als gefährliche und beißende Hunde!
Leider wird da viel zuviel Stimmung gemacht!
Jogger können und dürfen doch nicht alle möglichen Wege und Grünflächen zu jeder Tages-und Jahreszeit für sich in Anspruch nehmen, mit dem Argument,Familien mit Kindern seien gefährtet!
Viele Jogger haben auch selbst einen Hund dabei.
Mein Tipp:
ein paar Hunde-Leckerlies in die Jogginghose und im Notfall abwerfen!
Gegen die (meist unbegründete) Angst ein Hunde-Abscheckspray.
Dann klapps auch mit dem joggen im Wald.