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Nachhaltigkeit
15.06.2018

Minimalismus-Blogger verrät, wie ein einfaches Leben funktioniert

Stundenlang mit Facebook und Co. verbringen? Für den Autor und Blogger Christof Herrmann gehört das nicht zum Leben. Stattdessen trifft er Menschen und geht raus in die Natur.
Foto: Christof Herrmann

Christof Herrmann versucht, sein Leben ohne "Ballast" zu bestreiten. Er erzählt, welche Vorteile ein minimalistischer Lebenstil hat und wie man einsteigen kann.

Was bedeutet Minimalismus?

Christof Herrmann: Für mich ist es der Versuch, ein Leben ohne Ballast zu führen. Minimalismus ist kein Zustand, den es zu erreichen gilt, sondern ein lebenslanger Weg. Den Ballast definiert jeder auf seine eigene Weise.

Welchen Ballast tragen wir denn mit uns?

Herrmann: Für viele Leute ist ein Zuviel an Besitz belastend. Ziel könnte sein, überflüssige Dinge wie Klamotten zu verkaufen oder zu verschenken, um sich freier zu fühlen. Besitz ist aber nur der Einstieg. Ein minimalistisches Leben kann man auch auf Verpflichtungen ausweiten. Wenn man unzufrieden mit der Arbeit ist, könnte man sich fragen, woran das liegt. Bin ich im richtigen Job oder liegt es an den Arbeitszeiten, die ich womöglich sogar reduzieren könnte? Dasselbe gilt für lästige Kontakte. Treffe ich alte Freunde nur aus Gewohnheit regelmäßig, obwohl wir nicht mehr auf einer Wellenlänge sind? Halte ich Kontakt mit der ungeliebten Tante, weil die Eltern es von mir erwarten? Man sollte sich solche Fragen stellen und daraus Schlüsse ziehen, um mehr Zeit für die wichtige Menschen in seinem Leben und für die eigenen Leidenschaften zu haben.

Wie war das bei Ihnen?

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Herrmann: Auch ich habe mich im Laufe der letzten Jahre von Tausenden von Sachen getrennt. Meine Hauptbaustelle - und damit die Quelle meiner Unzufriedenheit - war aber mein Job. Nach meinem Informatik-Studium habe ich im IT-Bereich gearbeitet und auch gut verdient. Doch habe ich die Arbeit schnell als Ballast angesehen. Der Beruf brachte mir keine Erfüllung. Es war ein langer Prozess, bis ich meine Berufung als Autor, Blogger und Fernwanderer gefunden habe.

Warum ist das minimalistische Leben derzeit ein Trend?

Herrmann: In unserer modernen Welt halsen wir uns immer mehr auf: im Beruf, in der Freizeit und im Urlaub. Wir versuchen, vieles parallel zu erledigen, erheben die Schnelligkeit zu einer Tugend und fürchten Langsamkeit und Stillstand. Durch das Internet, insbesondere durch die Sozialen Medien, ist viel freie Zeit verschwunden. Mit Menschen in Kontakt bleiben ist einerseits eine tolle Sache, andererseits verbringen viele von uns Stunden beim Chatten, Texten, Surfen oder Zocken. Wir verfolgen das Leben von Menschen, von den wir früher ein Mal im Jahr eine Postkarte bekommen haben. Wir kommunizieren auf diese Weise nicht nur zu Hause, mit unserem Smartphone haben wir all diese Kontakte in unserer Hosentasche.

Und wie handhaben Sie das?

Herrmann: Ich habe gemerkt, dass ich zu viel online bin. Das ständige Vernetztsein, die vielen Gruppen – alles Ballast. Deswegen habe ich mich von WhatsApp und Facebook getrennt und versuche, öfter mal offline zu sein.

Wie lebt es sich ohne?

Herrmann: Gut. Ich bin ja nicht ganz aus der Welt. Mit meinen wichtigsten Kontakten bin ich zu Threema gewechselt, wo Wert auf Sicherheit und Privatsphäre gelegt wird. Mit zwei, drei anderen habe ich verabredet, regelmäßig zu telefonieren. Ansonsten treffe ich gerne Menschen persönlich.

Wenn jemand das Gefühl hat, dass er überfordert ist und ihm alles zu viel wird, wie könnte derjenige starten?

Herrmann: Man muss versuchen herauszufinden, wo die Überforderung herkommt. Manchmal ist es gar nicht so einfach, den Ballast genau zu definieren. Dann empfinden viele das klassische Ausmisten, zum Beispiel des Kleiderschranks, als befreiend.

Haben Sie einen Tipp, wie man das angehen kann?

Herrmann: Den Schrank komplett leeren, gründlich putzen, und dann jedes einzelne Teil in die Hand nehmen. Dabei stellt man sich ein paar Fragen: Habe ich das die vergangenen zwei Jahren getragen? Bereitet es mir Freude? Ist das Kleidungsstück noch intakt? Wenn nicht, kann ich das noch reparieren (lassen)? Das Ziel ist es, nur noch Lieblingsklamotten zu haben. Überhaupt alles, was ich besitze, sollte ich gerne haben und/oder mein Leben erleichtern.

Und wenn jemandem das Ausmisten schwer fällt?

Herrmann: Man kann sich auch mit kleinen Schritten herantasten. Zunächst sollte man eine Zeitspanne wählen, drei Monate zum Beispiel. Jeden Tag nimmt man sich dann Zeit, durch die Wohnung zu gehen und eine Sache – egal ob Buch, Kugelschreiber, Vase oder Hose – loszulassen. Am besten verschenken, spenden oder verkaufen. Aussortierte Klamotten finden bei Oxfam, der Heilsarmee, im Kleiderkreisel oder bei einer Kleidertauschparty neue Besitzer. Ich selbst hatte einmal 100 Hemden, heute nur noch fünf.

Haben Sie weitere Tipps, die sich leicht im Alltag integrieren lassen?

Herrmann: Eine Konsumdiät zum Beispiel. Einen Monat lang nur lebensnotwendige Sachen wie Lebensmittel kaufen. Es wird einem an nichts fehlen. Oder wie wäre es, den Fernseher den Sommer über zu verbannen. Ausstecken und in den Keller damit. Im Herbst kann man sich dann überlegen, ob der Zeitfresser wieder zurück in die Wohnung darf.

Vor allem lästige Angewohnheiten hinterlassen erst einmal eine Leere, haben Sie einen Tipp, diese zu füllen?

Herrmann: Es kann gut sein, dass man sich ein paar Wochen zwingen muss, etwas zu unterlassen. Am besten füllt man die Leere mit Menschen. Raus gehen und Zeit mit den Liebsten verbringen. Außerdem sollte man die die Zeit nutzen, um seinen Hobbys und Leidenschaften nachzugehen.

Auf welche Konsumfallen könnte man reinfallen?

Herrmann: Man sollte sich bewusst machen, dass wir täglich bis zu 10.000 Werbebotschaften ausgesetzt sind. Dann sollte man sich klar machen, dass wir vieles aus dem Impuls heraus kaufen. Der klassische Trick: Nur mit Einkaufszettel einkaufen gehen. Wenn man etwas sieht, das man haben will, sollte man sich dazu zwingen, eine Nacht darüber schlafen. In den meisten Fällen hat man es am nächsten Tag schon vergessen.

Welche Vorteile hat Ihnen ein minimalistisches Leben gebracht?

Herrmann: Ich konzentriere mich mehr auf das, was mir Freude und Erfüllung bereitet. Ich habe mehr Zeit für die Menschen in meinem Umfeld und für meine Leidenschaften. Ich habe keine finanziellen Probleme, weil ich wenig konsumiere und mich nur auf Dinge beschränke, die ich wirklich (ge)brauche. Ich lebe viele nachhaltiger als früher. Und: Durch diese Lebensweise hatte ich den Mut und die Möglichkeiten, mich selbst zu verwirklichen und mich als Autor selbstständig zu machen.

Christof Herrmann, 46, aus Nürnberg, ist Blogger und freier Autor, unter anderem von Wanderbüchern. Er hat die Alpenüberquerung SalzburgTriest initiiert und geht ab Ende Juni vom südlichsten zum nördlichsten Punkt Deutschlands. Auf seinem Blog Einfach bewusst schreibt er über Minimalismus, Nachhaltigkeit, vegane Ernährung und Wandern.

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