Wie sich im Alltag leicht Warmwasser sparen lässt
Einen großen Teil des Energieverbrauchs eines Haushalts macht erwärmen aus. In der Dusche, beim Händewaschen und bei der Heizung lässt sich aber viel Geld sparen.
Immer mehr Menschen achten im Alltag darauf, Energie zu sparen – um die Haushaltskasse zu entlasten, aber auch um einen persönlichen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Und trotzdem gibt es Lebensbereiche, in denen der Energieverbrauch weiter nach oben geht. Bestes Beispiel dafür ist die Warmwasserbereitung.
Inzwischen beträgt deren Anteil am Energieverbrauch eines Durchschnittshaushalts in Deutschland rund 15 Prozent – Tendenz steigend. Einer der Gründe dafür: Die tägliche Dusche hat sich bei mehr und mehr Menschen zum Morgenritual entwickelt.
Dabei lässt sich auch hier mit recht einfachen Mitteln der Energieverbrauch senken – insbesondere durch den Einsatz eines Sparduschkopfs. Dieser kostet zwischen 20 und 70 Euro und ist sehr leicht montiert. Einfach den alten Duschkopf runterdrehen und die Wasser sparende Variante auf den Schlauch schrauben. Der Sparduschkopf mischt mehr Luft in den Wasserstrahl, der sich dann voller anfühlt, als er tatsächlich ist. Auf diese Weise sinkt der Warmwasserverbrauch um mehr als 50 Prozent, mit manchen Modellen sogar um über 60 Prozent, ohne dass der Komfort darunter leidet.
Kaltes Wasser wäscht genauso gut
Ein weiterer Tipp: Beim Duschen während des Einseifens das Wasser abzustellen, hilft beim Energiesparen. Dasselbe gilt auch fürs Händewaschen am Waschbecken: beim Einseifen Wasserhahn zu machen und am besten kaltes Wasser verwenden – was übrigens der Hygiene keinen Abbruch tut.
Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass in vielen Häusern mit einer zentralen Warmwasserbereitung die Temperatur zu hoch eingestellt ist. Das Wasser im Speicher konstant auf 70 Grad zu halten, muss nicht sein und kostet nur unnötig viel Energie. Die Temperatur lässt sich nach unten korrigieren. Um die vermehrte Bildung von Legionellen zu verhindern, sollte das Wasser im Warmwasserspeicher aber auf mindestens 50 Grad erhitzt werden. In größeren Anlagen – ab drei Wohneinheiten – müssen es mindestens 60 Grad sein.
Auch wer in einem Mietshaus wohnt, in dem das Warmwasser mithilfe eines Durchlauferhitzers oder einer Gas-Etagenheizung erzeugt wird, kann Energie sparen. Hier lässt sich in der Regel die Temperatur am Gerät einstellen. Die Wunschtemperatur wird ermittelt, indem man selbst oder die Person im Haushalt, die am wärmsten duscht, zunächst das warme Wasser voll aufdreht. Anschließend wird die Temperatur am Durchlauferhitzer oder an der Gas-Etagenheizung so eingestellt, bis man das Wasser als angenehm empfindet. Am besten lässt sich das zu zweit umsetzen: Einer steht an der Dusche, der andere stellt ein. Die Vorgehensweise ist immer dieselbe, egal ob es sich um einen Durchlauferhitzer, eine Gas-Etagenheizung oder einen Kleinspeicher (Boiler) handelt.
Mit dem Wasserdruck sinkt der Verbrauch
Für Hausbesitzer gibt es noch einen weiteren Trick, mit dem sich Energie sparen lässt. Dafür ist ebenfalls der Gang in den Keller nötig. Dort kommt das Wasser mit einem Druck von fünf bis sechs Bar aus dem öffentlichen Netz an. Der Druckminderer regelt den Fließdruck in den Wasserleitungen im Haus herunter – häufig sind vier bis fünf Bar eingestellt. Drei Bar sind aber vollkommen ausreichend. Mit einem niedrigeren Druck lässt sich Wasser und Energie sparen.
Ein letzter Tipp: Nach wie vor findet man in manchen Kellern immer noch Warmwasser- und Zirkulationsleitungen, die nicht gedämmt sind. Das führt zu unnötigen Wärmeverlusten und Energiekosten, was sich leicht ändern lässt. Das Dämmmaterial dafür gibt es im Baumarkt und kann selbst angebracht werden. Die Kosten sind gering und haben sich in nur wenigen Monaten amortisiert.
Martin Sambale ist Geschäftsführer des Energie- und Umweltzentrums Allgäu, kurz eza!.
Mehr hilfreiche Tipps und Informationen finden Sie hier in unserem Ratgeber zum Thema Haushalt.
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