Warum Biker immer älter und seltener werden
Der US-Motorradhersteller steckt in der Krise. Dabei träumen doch nach wie vor viele von Highway-Romatik. Oder etwa nicht mehr?
Jetzt mal ehrlich: Kann ein Mensch cooler aussehen als Peter Fonda auf seiner Harley Davidson in „Easy Rider“ anno 1969? Nein, natürlich nicht, würde die Mehrheit der Über-50-Jährigen wahrscheinlich sagen.
Junge Instagram-Nutzer, die lieber am Handy rumdaddeln, fragen sich aber vermutlich: Wer zum Teufel ist Peter Fonda? Und hat eine Harley Davidson auch ein Touchpad?
Harley Davidson in der Absatzkrise
Die aktuelle Bilanz des amerikanischen Motorradherstellers jedenfalls steht stellvertretend für die generelle wirtschaftliche Situation von Motorradherstellern: Das vergangene Jahr war schwierig für den legendären US-Motorradhersteller, und das laufende wird nicht besser. Umsatz und Gewinn seien 2017 zurück gegangen, teilte das Unternehmen mit.
Zwar haben die Amerikaner aufgrund eigener technischer Entwicklungsversäumnisse hausgemachte Probleme, aber auch der weltweite Markt für Motorräder ist in den letzten 20 Jahren geschrumpft. Zwar gibt es Ausnahmen wie BMW, wo man zuletzt den Absatz steigern konnte. Aber auch hier kaufen vorwiegend Männer um die Midlife-Crisis die Maschinen, mit denen sie sich ihren Jugendtraum von Freiheit erfüllen.
Nicht nur Motorradhersteller konkurrieren miteinander
Insgesamt sieht es also eher düster aus. Denn die digitale Generation hat für die Highway-Romantik der 68er-Generation und ihrer Vorgänger offenbar schlichtweg keinen Sinn mehr. Die heutigen Motorradfahrer haben schon als radelnde Teenager von einer „Ducati“ oder einer „Harley“ geträumt, den jungen ist der Kult ums Bike suspekt oder schlicht zu teuer.
Denn die Motorradhersteller konkurrieren nicht nur untereinander, sondern auch mit Unternehmen wie Apple. Ist ja sowieso ein Wunder, dass in unserer überregulierten Welt die Cowboys der Straße noch ohne Fahrzeug-Schutz auf ihren Maschinen durch die Gegend galoppieren dürfen.
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