
Christstollen im Test: Gut muss nicht zwingend teuer sein

Stiftung Warentest hat 18 Christstollen unter die Lupe genommen. Die gute Nachricht: Keiner ist durchgefallen. Ein Produkt hat sowohl im Geschmack als auch im Preis überzeugt.
Seit Jahrhunderten gehören Christstollen zu Weihnachten. Sollte man dabei auf das Dresdner Original zurückgreifen oder muss man für einen guten Christstollen gar nicht so tief in die Tasche greifen? Stiftung Warentest hat das untersucht und ist zu dem Ergebnis gekommen: Ein guter Stollen muss nicht teuer sein.
Bei dem Test wurden 18 Christstollen mit Rosinen zwischen vier und 30 Euro pro Kilo verkostet und unter anderem auf Schadstoffe untersucht. Keines der Produkte ist durchgefallen. Das bedeutet: Es kommt auf den Geschmack an. Da erreichten alle fünf Dresdner Stollen ein gutes bis sehr gutes Urteil im Teilbereich Sensorik. Der Testsieger ist der günstigste unter den Guten und zwar "Dr. Quendt" für neun Euro pro Kilo. Etwa das Doppelte kosten die Dresdner von Emil Reimann (17 Euro pro Kilo) und der Stollenbäckerei Krause (19 Euro pro Kilo). Auch diese beiden schnitten rein geschmacklich mit "sehr gut" ab.
Christstollen im Test: Diese Produkte schneiden mit "gut" ab
Ein "gut" erhielten die Dresdner aus der Bäckerei Café Eckert (15,50 Euro pro Kilo) und Spiegelhauer Bio (30 Euro pro Kilo) mit Rum-Noten. Vergleichbar mit den Dresdner Christstollen ist das Produkt von Kreutzkamm (27 Euro pro Kilo, sensorisches Urteil: 1,5) aus München. Der Familienbetrieb wurde den Angaben zufolge allerdings in Dresden gegründet und fertigt nach alter Dresdner Familienrezeptur. Auch mit "gut" wurde der Sieger unter den vier mit Marzipan gefüllten Stollen, Bahlsen für 10,80 Euro pro Kilo, bewertet.
Diese Christstollen bemängelt Stiftung Warentest
An den Christstollen, die befriedigend und ausreichend abschnitten, bemängelt Stiftung Warentest, dass die Produkte für etwa vier bis fünf Euro pro Kilo meist leicht elastisch waren und eher an Brot erinnert hätten. Sie brächten keine Aromafülle mit, so das Fazit der Tester. Punktabzüge gab es auch für fehlende Nährwertkennzeichnung oder die Verwendung von Emulgatoren, die nichts mit einer traditionellen Rezeptur zu tun hätten.
So erkennt man einen echten Dresdner Stollen
Dresdner Stollen stehen unter doppeltem Schutz. Der Schutzverband Dresdner Stollen bewahrt den Namen markenrechtlich. Dafür vergibt er das goldene Stollensiegel. Nach EU-Recht ist Dresdner Stollen als geschützte geografische Angabe eingetragen. Das ist erkennbar am blau-gelben EU-Siegel. (mit dpa)