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Wunderbare Mini-Ferien
10.07.2018

Ausflüge sind Nahurlaubserfahrung

Der Sonntagsausflug. Passanten von oben beim Frankfurter Bahnhof. Das Bild ist etwa 1930 entstanden.
Foto: Dr. Paul Wolff, akg

Wohin, wenn wir einfach mal raus müssen? Ausflüge sind mehr als nur ein flotter Tapetenwechsel.Wer einmal losfährt, merkt schnell, die Welt ist voller Ziele.

Was tun, wenn uns die Sehnsucht packt, der Erlebnishunger, die Lust auf Tapetenwechsel und Zeitvertreib? Wohin, wenn wir einfach mal raus müssen aus dem Alltagstrott und der vertrauten Umgebung, obwohl gerade keine Ferien sind und wenig Zeit? Es gibt ein bewährtes Allheilmittel: den Ausflug. Er ist die komprimierte und kompakte Form des Verreisens. Kurzläufer, kleine Flucht, Außentermin zwischen Frühstück und Abendbrot.

Ohne Übertreibung darf man sagen, dass Ausflüge zu jenen Kräften gehören, die unserer Dasein von Kindesbeinen an prägen und formen. Wer ist nicht aufgewachsen mit Klassenausflügen, mit Familienausflügen, Vereinsausflügen? Die Welt ist voller Ausflugsziele und Ausflügler. Als Nahurlaubserfahrung ist der Ausflug ein Konzentrat von fast allem, was Reisen ausmacht: Ortswechsel, Besichtigung, Freizeitgestaltung, Erlebniszugewinn, Erholung. Enttäuschung gehört allerdings naturgemäß auch dazu. Denn für Ausflüge gilt das Gleiche wie für Urlaube: Die Erwartungen sind oft höher, als das real Erlebte einzulösen vermag.

Es gibt den Ausflug in vielerlei Gestalt – und selbstverständlich auch als Rundum-Pauschalreise mit überschaubarem Radius. Die sogenannten Tagesfahrten gehören dazu – man fliegt dann im Omnibus aus, muss sich um nichts kümmern und ist abends zur Tagesschau wieder daheim. Möglicherweise mit Heizdecke. Denn auch Kaffeefahrten, um die es in letzter Zeit etwas still geworden ist, gehören in die Kategorie organisierter Eintagsausflug. Die Lyrik, mit der diese Ausflüge beworben werden, ist einzigartig und verweist klischeehaft, aber durchaus wahrhaftig auf Wesensmerkmale des Ausflugs: Sensations- und Erlebnisfahrt: Lieber Reisefreund, wir laden Sie zu einem herrlichen Tagesausflug zum Bodensee herzlich ein. Sie fahren im modernen bequemen Reisebus durch die wunderschöne Landschaft zum Bodensee. Sammeln sie unvergesslich schöne Eindrücke. Genießen Sie die herrliche Landschaft und schnuppern Sie See-Luft. Auf geht es in einen Tag Urlaub vom Alltag. Fotoapparat nicht vergessen. An Sonntagen und Feiertagen schwärmen die Menschen besonders gerne aus zu Ausflügen und Ausfahrten. Das passt insofern gut, als der Begriff „Ausflug“ ja nichts mit Flugreisen zu tun hat, sondern der Vogel- und Insektenwelt entlehnt ist. Das mittelhochdeutsche „uzvluc“ meinte den ersten Ausflug der Jungvögel und Bienen, wurde aber seit der Lutherzeit auf den Menschen übertragen. Der Ausflug unserer Vorfahren war unmotorisiert in Gestalt einer Wanderung. Von der Infrastruktur, die es inzwischen im Ausflugswesen gibt, konnten diese Vorläufer aber nur träumen (oder, je nach Blickwinkel: albträumen): Für die Bedürfnisse der Ausflügler gibt es Ausflugsdampfer und Ausflugsdampfzüge, Ausflugsgaststätten und Ausflugscafés … Das Bayern-Ticket der Bahn ist nichts anderes als ein Ausflugsfahrschein. Und selbstverständlich: Ausflugstipps, Ausflugstipps, Ausflugstipps. Sie gehören seit Jahren auch zum Angebot in diesem Reise-Journal. 200 Ausflugstipps in der Region haben wir bis heute gegeben. Spazierwege, Seen, Landschaften, Riesenmurmelbahn, Museen, Schlösser, Freizeitparks …

Das Beste an einem Ausflug ist, dass man spontan sein kann. Schon immer war der Ausflug die Königsdisziplin der Last-Minute-Reisen. Je nach Ausflugswetter kann das Ziel drinnen oder draußen liegen. (Das Genre „Ausflugstipps für schlechtes Wetter“ verdiente einmal eine eigene Würdigung). Und selbst wenn man spät in die Gänge kommt, ist immer noch genug Zeit und Raum für einen Ausflug – in Gestalt des Halbtagesausflugs. Das Ziel kann konkret sein oder unbestimmt. Unternehmungen dieser Art sind uns als „Ausflug ins Grüne“, „Spritztour“ oder „Fahrt ins Blaue“ vertraut. Solche Ausflüge ins Ungefähre („in die Berge“; „ins Allgäu“) sind Glückssache und spielen sich, nehmen wir die schöne „Landpartie“, bevorzugt unterhalb der Wahrnehmungsschwelle von Touristikern ab. Der Vorteil aber: Man ist nicht auf ausgetretenen Pfaden unterwegs und auch der Weg kann das Ziel sein, etwa im Rahmen einer Überlandfahrt. Legoland, Zugspitze, Deutsches Museum, Zoo, Schloss Neuschwanstein oder Ammersee hingegen sind von Ausflüglern umschwärmt.

Nicht nur als Miniurlaub von daheim aus ist der Ausflug Teil unseres Freizeitprogramms. Der Ausflug ist als Bestandteil einer größeren Reise oder eines Urlaubs unabdingbar. Im Prinzip ist ein Urlaub nichts anderes als die Summe von Ausflügen. Das gilt für Kreuzfahrten mit ihren Landgängen ebenso wie für den Pauschalurlaub im Strandhotel, in dem Tagesausflüge angepriesen und gebucht werden. Klassiker: Land und Leute im Hinterland, Bootstour, Ruinenbesichtigung, Essen mit Folklore, Süßwasserquellen. Die Ferien sind das Buffet, der Ausflug ist die Portion.

Überschaubarer zeitlicher Rahmen, keine Übernachtung, ein Zwischenschritt mit dem Spielbein plus Einkehr: Der typische Ausflug ist in unserer Freizeitgesellschaft heute ein bisschen wie der säkulare Kirchgang am Sonntag. Man fühlt sich, zumal wenn man Kinder hat, die zu bespaßen sind, geradezu verpflichtet zum Ausflug – insbesondere bei gutem Ausflugswetter. Manchmal reicht es ja, gemeinsam aufs Rad zu steigen. Mancher Ausflug ist auch eine leicht verkrampfte Ausflucht vor der Ratlosigkeit, die einen an freien Tagen gelegentlich überfällt.

Die Fahrt ins Blaue ist wichtig für die persönliche Lebenskunst. Das zeigt auch das Bild von Pierre-Auguste Renoir, das er 1882 gemalt hat.
Foto: akg

Streng abzugrenzen ist der Ausflug vom Kurztrip, dem Wochenendtrip oder dem Städtetrip. Ausflug ist Federball, der Trip ist Badminton. Höheres Tempo, anderer Anspruch, anderes Budget.

Die Internetseite „Freizeitengel“ listet 4397 Ausflugsziele nur in Bayern auf. Ausflugsziele erschöpfen sich nicht, sie gehen nie aus (wie man nicht nur an unserer Serie sieht). Das liegt nicht nur daran, dass sich immer neue Vorlieben auftun wie beispielsweise der ausufernde Weihnachtsmarkttourismus, die Thermenwellnessbesuche oder die Ausflüge zu Outlet-Centern. Es liegt vor allem in der Natur der Sache. Denn die Menschen haben die Kulturtechnik perfektioniert, den Ausflug als Appendix in ihr Pflicht-Programm zu integrieren. Also: Eine notwendige Fahrt mit einem Ausflug verbinden und, wenn man schon mal da oder dort ist, noch einen kleinen Abstecher unternehmen …

Ganze Bibliotheken lassen sich mit Ausflugsbroschüren und Büchern füllen. Die Titel versprechen alle Erlebnis, Spaß und Freude – ob nun „Zeit zu zweit in Hessen: Romantische Ausflüge und Wochenenden für Genießer“, „Ausflugsziele mit Hund“, „Der Ausflugs-Verführer Bierfranken 2“ oder „52 kleine & große Eskapaden in und um Halle und Leipzig: Ab nach draußen“.

Zum Ausflug aber gehört – wer kennt das nicht – auch das Gefühl der Ausweglosigkeit. Sonntagnachmittag im stickigen Familienauto unterwegs zu toten Steinen. Auf Klassenfahrt 9 Sitzreihen entfernt von der Angebeteten, die einen nicht beachtet. Parkplatzsuchend und fluchend in der Altstadt von Ulm. Die Überbevölkerung der Erde taxierend in der Getreidegasse in Salzburg. Beim nächsten Mal wird alles anders. Neuer Ausflug, neues Glück.

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