Dillingen als das schwäbisches Rom
Unser Ausflugstipp: Kneipp, der Hiasl und ein Motzhard - in Dillingen habe viele ihre Spuren hinterlassen
Einige römische Attribute sind im ehemaligen Residenzstädtchen Dillingen schon auszumachen. Die Donau ist natürlich nicht der Tiber und einen Petersdom gibt es auch nicht. Trotzdem: Die Dillinger Basilika St. Peter ist eine Wucht. Für deren achteckigen Turmaufsatz der ab dem Jahr 1619 errichteten Basilika sorgte sogar Baumeister David Motzhard, der Ururgroßvater des berühmten Wolfgang Amadeus Mozart.
Und es geht „römisch“ weiter: Statt der Engelsburg glänzt das die Stadt prägende Schloss, die vormalige Residenz der Augsburger Fürstbischöfe. Heute haben in der geschichtsträchtigen Liegenschaft die Schreibtische der strengen Finanzbeamten Platz gefunden.
Als markantes Zeichen dafür, dass Dillingen einst als Stätte der Gegenreformation in ganz Süddeutschland einen Namen hatte, ist ein denkmalmäßig beeindruckendes Duo zu nennen: Es sind die barocken Bauten der bis 1803 bestehenden Jesuiten-Universität, die zu den ältesten Hochschulen des Landes zählen, und der benachbarten Studienkirche „Mariä Himmelfahrt“. Dieses imposante Gotteshaus stellt mit seinem Rokoko-Interieur den bedeutendsten Sakralbau der Stadt dar. Die Klosterkirche war das Mutterhaus der 1241 gegründeten Dillinger Franziskanerinnen. Die Hochschule Dillingen entstand übrigens 1571, im gleichen Jahr wie ihre römische große Schwester, die heute noch bestehende Jesuiten-Universität „Gregoriana“.
Auch der Priester und „Hydrotherapeut“ Sebastian Kneipp hat in Dillingen gewirkt. An ihn erinnert ein idyllischer Rundweg.
Weniger schön war wohl die „gute alte Zeit“ für den Wilderer und Räuberhauptmann Matthias Klostermayr. Der „Bairische Hiasl“ musste 1771 an der Donaubrücke sein irdisches Leben jäh beenden. Auf recht drastische Weise: Der Sage nach wurde er erdrosselt, geköpft und gevierteilt. Und das ausgerechnet im schwäbischen Rom.
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