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Weimar im Winter
20.12.2018

Ein echter Kurvenstar: In Weimar Eislaufen mit Goethe

Auch als Schlittschuhläufer Trendsetter: Dichterfürst Goethe auf einem Stich von Wilhelm von Kaulbach.
2 Bilder
Auch als Schlittschuhläufer Trendsetter: Dichterfürst Goethe auf einem Stich von Wilhelm von Kaulbach.

„Dass wir unseren Schlittschuhtanz wieder anfangen“. Wo schon Goethe im Winter übers Eis glitt – und damit einen Trend für die Zukunft setzte

Auch wenn der erste Schnee noch auf sich warten lässt. Winterliebhaber können bei „Weimar on Ice“ unter Schillers und Goethes Blick über die Eisbahn auf dem Theaterplatz schweben. Johann Wolfgang von Goethe liebte die magische Atmosphäre sonniger Wintertage und sternklarer Eisnächte. In einem Brief an Leutnant Demars beschrieb er diese ganz besondere Vorfreude: „Wann wirst du wiederkommen wohltätiger Winter, die Wasser befestigen dass wir unsern Schlittschuhtanz wieder anfangen!“

Für Goethe war ein Winter erst richtig gelungen, wenn er eislaufen konnte. In seiner Wahlheimat Weimar zog es ihn regelmäßig aufs Eis. Abends zelebrierte er mit seinen Weimarer Freunden Eisfeste. Wer heute beim Eisspektakel auf dem Theaterplatz teilnimmt, kann es ihm nachfühlen. Als Highlights gab es zu Goethes Zeiten Konzerte und Feuerwerk. In „Dichtung und Wahrheit“ hielt er seine Eindrücke fest: „Einen herrlichen Sonnentag so auf dem Eise zu verbringen, genügte uns nicht; wir setzten unsere Bewegung bis spät in die Nacht fort. Denn wie andere Anstrengungen den Leib ermüden, so verleiht ihm diese eine immer neue Schwungkraft. Der über den nächtlichen, weiten, zu Eisfeldern überfrorenen Wiesen aus den Wolken hervortretende Vollmond, die unserem Lauf entgegensäuselnde Nachtluft, des bei abnehmendem Wasser sich senkenden Eises ernsthafter Donner, unserer eigenen Bewegungen sonderbarer Nachhall, vergegenwärtigen uns Ossianische Szenen ganz vollkommen.“

Goethe bestellte drei Schlittschuhpaare

Goethe, gebürtiger Frankfurter, kam auf Einladung von Herzog Karl August nach Weimar. Der Herzog und seine Braut Prinzessin Luise von Hessen-Darmstadt empfingen den sechsundzwanzigjährigen Dichter am 7. November 1775 frühmorgens in Weimar. Die drei verbrachten zusammen mit Goethes Geliebter Charlotte von Stein viele Wintertage auf dem Eis. Kurz nach seiner Ankunft ließ sich Goethe drei Schlittschuhpaare aus der alten Heimat Frankfurt schicken. Im Dezember 1775 berichtete er in einem Brief an den Arzt Zimmermann: „Heute den ganzen Tag auf dem Eis.“

Nicht alle gönnten ihm und seinen Freunden den Spaß. Gräfin Görtz giftete in einem Brief an ihren Mann: „Die verrückte Frau von Stein verbringt den ganzen Tag auf dem Eis, von morgens neun bis ein Uhr, nachmittags von drei bis sechs oder sieben: das nennt man ‚Geist haben‘! Bald wird sie sich nur noch auf Schlittschuhen sehen lassen, eine so lächerliche Figur sie dabei macht.“ Eislaufen war in Weimar bis dahin dem einfachen Volk vorbehalten. Die Weimarer Bürger, der Hof und der Adel reagierten entsetzt – alle bis auf den jungen Herzog, dem Goethe Vorbild war. Schnell wurde der Sport Mode, und das Eislauffieber brach aus.

Frohe Stunden auf dem Eis verbrachte Goethe auch in Gesellschaft der schönen Schauspielerin Corona Schröter. Und seine spätere Ehefrau Christiane Vulpius begleitete ihn nach seiner Italienreise auf die Eisbahn. Auf der gefrorenen Saale in Jena fuhr er mit seinem Freund Knebel. Beim Eislaufen machte er die Bekanntschaft des Botanikers August Carl Batsch.

Mit dem Herzog auf dem Eis

Nach seiner Rückkehr von der zweiten Schweizer Reise fuhr Goethe noch einmal in seiner Heimatstadt Frankfurt mit dem Herzog übers Eis. In Bad Homburg glitten sie im Schlosspark über den zugefrorenen Teich. Dabei versuchten sie, den Landgrafen und seinen Hof zu animieren. „Ohne Schrittschuh und Schellengeläut / Ist der Januar ein böses Heut“, vermerkte Goethe in hohem Alter unter den Epigrammen (Spottgedichten) in „Jahraus, Jahrein“.

Bereits am 22. Januar 1774 – mit 24 Jahren – hatte er sich als junger Mann in Frankfurt auf den zugefrorenen Rödelheimer Wiesen vergnügt. Dieses Eislaufabenteuer mit Freunden verarbeitete er in „Dichtung und Wahrheit“: „Ein sehr harter Winter hatte den Main völlig mit Eis bedeckt und in einen festen Boden verwandelt. Der lebhafteste, notwendige und lustig gesellige Verkehr regte sich auf dem Eise. Grenzenlose Schlittschuhbahnen, glattgefrorene weite Flächen wimmelten von bewegter Versammlung.“ Nicht immer blieb er unfallfrei: Am 17. Januar 1777 notierte er in seinem Tagebuch: „Ins Wasser gefallen.“

Friedrich Gottlieb Klopstock erklärte Goethe bei einem Besuch in Frankfurt die korrekte Bezeichnung „Schrittschuh“: „Da er aber an mir und meinen Freunden leidenschaftliche Schlittschuhläufer fand, so unterhielt er sich mit uns weitläufig über diese edle Kunst, […] Wir sprachen nämlich auch auf gut Oberdeutsch von Schlittschuhen, welches er durchaus nicht wollte gelten lassen: denn das Wort komme keineswegs von Schlitten, als wenn man auf kleinen Kufen dahinführe, sondern von Schreiten, indem man, den Homerischen Göttern gleich, auf diesen geflügelten Sohlen über das zum Boden gewordene Meer hinschritte.“

Klopstock gab Goethe Tipps für die besten Schuhe: „Nun kam es an das Werkzeug selbst; er wollte von den hohen hohlgeschliffenen Schrittschuhen nichts wissen, sondern empfahl die niedrigen, breiten, flachgeschliffenen friesländischen Stähle, als welche Schnelllaufen die dienstlichsten seien.“

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