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Urlaub 2021
08.03.2021

Spanien kann auch ruhig: Im Norden zeigt sich das Land von seiner grünen Seite

Berge soweit das Auge reicht: der Ausblick auf den Stausee von Mediano.
Foto: Lilo Solcher

Auf kleinen Straßen und abseits überlaufener Touristenziele lässt sich in dieser Region ein anderes, grünes Spanien entdecken. Denn irgendwann wird man auch mal wieder reisen können.

Vögel zwitschern, der Wind raschelt in den Bäumen, durch die leeren Fensterhöhlen blickt blau der Himmel. Wir sind in dem verlassenen Dorf Pano im spanischen Aragon. Doch der Ort soll nicht weiter verfallen. Dafür will ein Belgier sorgen, der das ganze Dorf gekauft hat und für Touristen wieder auf- und umbauen will. In der ehemaligen Kirche entsteht gerade ein Luxusdomizil mit Empore und bodentiefen Fenstern. Weiter vorne ist ein Haus schon fertig, „Bienvenido a Pano“ steht in krakeliger Kinderschrift auf einem Stein, umgeben von Blumen. Es wird noch dauern, bis Pano wieder auflebt. Für viele gibt es diese Hoffnung nicht mehr. Allein 320 verlassene Dörfer gibt es in Aragon, zehnmal mehr werden es in ganz Spanien sein.

Der coole Raul liebt die spanischen Berge

Auch das Städtchen Alquézar an den Ausläufern der Pyrenäen inmitten des Naturparks Sierra y Cañones de Guara drohte zu veröden – trotz der imposanten Burganlage und der schönen Wehrkirche Santa María la Mayor, erzählt Raul Martin. Den 47-Jährigen mit dem grau melierten Hipster-Bart und dem dunklen Haarknoten hat es vor 15 Jahren aus Madrid in die bergige Provinz mit ihren tief eingeschnittenen Canyons verschlagen. „Der Liebe wegen“, so Raul, womit er die Liebe zu den Bergen und zum Bergsport meint. „Ein ganz anderes Leben sei das hier in der Provinz,“ erklärt Raul, „stressfrei und entspannt.“ Nach Madrid würde er nicht mehr zurückwollen. „Die Leute dort sind immer in Eile, total verrückt. Die schauen sogar beim Biertrinken auf die Uhr!“ Nur gut, dass seine Frau Rauls Liebe zu den Bergen und seine Passion Eisklettern teilt. Wir profitieren von seinen Kenntnissen, denn er kennt hier nicht nur jeden Weg und jeden Steg, sondern auch viele Hintergründe.

Nichts für Ängstliche: wandern im Guara-Canyon.
Foto: Lilo Solcher

Dass Alquézar in Schönheit wieder auferstanden ist, habe das Städtchen dem Engagement einiger Bürger zu verdanken, die sich bei der Restaurierung und beim Wiederaufbau an der Tradition orientierten, sagt der Guide und zeigt auf eine Hausfassade mit Wappen und einen Eingang, über dem Wildschweinklauen an die Wand genagelt sind, wohl um böse Geister fernzuhalten. Auch die traditionellen „Hüte“ auf den Kaminen sind in Alquézar erhalten. Sie sollten Hexen abwehren.

Was Alquézar geschafft hat, muss Fonz noch erreichen. Das Städtchen wirkt so alt wie die Männer, die vor dem einzigen Café sitzen. Die mächtige Kirche bröckelt, an einigen der alten Häuser prangt das Schild „se vende“, zu verkaufen. Im ehemaligen Stadtpalast ist die Tagespflege für Senioren untergebracht. „Diese Orte sterben an Altersschwäche“, sagt Raul betrübt. Immerhin: Die Störche auf dem Kirchturm haben Nachwuchs. Dabei hat Fonz mit seinen gerade mal 900 Einwohnern einiges zu bieten. Denn zur Zeit der Renaissance blühte das Städtchen, wie wir im Palastmuseum Casa Ric-Otal sehen. Wir lassen uns durch die üppig möblierten Räume führen, wo die Vorfahren der adligen Hausbesitzer streng aus ihren Gemälden auf die Besucher blicken, wo der Tisch fürs Gastmahl gedeckt ist und das Bett aufgeschlagen. Ein Geisterhaus.

Roda da Isábena ist der kleinste Ort Spaniens mit einer Kathedrale

Und dann müssen wir noch zur Quelle Fuente d’Abaix, die den Ort einst reich gemacht hat. Der Bau der Wasserleitung stammt aus den Anfangsjahren des 18. Jahrhunderts. Wir schlüpfen geduckt durch das gerade mal 1,50 Meter hohe und 70 Meter lange Kanalgewölbe bis zur Quelle. Darüber hat Fonz ein kleines Museum eingerichtet – mit allem, was es über die Wasserversorgung zu wissen gibt. Das ist doch ein wichtiges Thema, gerade heute, wo Spanien unter Dürre leidet. Fonz wurde von der Regierung von Aragonien zum „geologischen Interessenspunkt“ erklärt.

Wir würden dem Städtchen so viele Touristen wünschen. So viele wie normalerweise in Roda da Isábena vor der gigantischen Kathedrale San Vincente auf die Führung warten. Roda lebt – von seiner Kathedrale. Mit gerade mal 50 Einwohnern ist es der kleinste Ort in Spanien mit einer Kathedrale und schon deshalb eine Attraktion. Das Portal aus dem 13. Jahrhundert, die Krypta und der Kreuzgang aus dem 12. Jahrhundert, die Fresken und die kleinen, sorgfältig in den Stein geschnittenen Reliefs – wunderschön. Doch San Vincente hat nicht nur Bewunderer angezogen, sondern auch Kirchenräuber. 1979 hat der Belgier René Alphonse van den Berghe, genannt Erik el Belga, den Stuhl des Heiligen Raimund (1067 - 1126) gestohlen und auseinander genommen. Das Möbelstück aus dem elften Jahrhundert galt als der älteste Klappstuhl Europas und war wohl das älteste Schatzstück der Provinz Aragon. Die Dekor-Fragmente, die später an Roda zurückgegeben wurden, sind heute mit einer Acryl-Struktur zu sehen – hinter Glas. Kein Wunder, dass die Kathedrale nur mit einer Führung zu besichtigen ist.

Das Buddhistenzentrum nahe dem Dörfchen Panillo.
Foto: Lilo Solcher

Die Buddhisten, die sich im Zentrum Dag Shang Kagyu nahe dem Dörfchen Panillo niedergelassen haben, fürchten keine Diebe. Aber sie sehen es auch nicht gerne, wenn Unbefugte durch die Anlage schlendern, wie Lama Laurel – schlank, dunkelhaarig und durchgeistigt – erklärt. Die Spanierin hat dreieinhalb Jahre im Kloster verbracht, um in dem Zentrum als spirituelle Lehrerin zu wirken. Auch als Guide fühlt sie sich der reinen Lehren verpflichtet und holt weit aus, um uns teilhaben zu lassen an der Geschichte des Tempels: Der Gründer Kalou Rimpoche war 80 Jahre alt, als er 1985 mit einer Gruppe jüngerer Lamas in die Vorpyrenäen kam und auf dem Land, das ihm eine Französin geschenkt hatte, den Tempel gründete. „Der Platz war ideal,“ sagt Lama Laurel und zählt die Gründe auf: Er liegt auf 800 Metern Höhe und zwischen zwei Flüssen. Im Osten öffnet er sich in ein Tal, im Westen wird er durch Berge geschützt.“ Wir hören und staunen und fühlen uns aus Spanien nach Tibet versetzt.

Wer schöne Begegnungen will, darf nicht durch Aragonien rasen

Wer solche Begegnungen erleben will, darf nicht durchs Land rasen. „Slow driving“ heißt die Devise, langsam fahren, das Land entdecken, die kleinen von Kiefern und Wacholderbüschen umsäumten Straßen. Immer wieder anhalten und laufen. Durch den Canyon des Flusses Vero nahe Alquézar, wo die himmelstürmenden Felswände von Höhlen durchsiebt sind und das Wasser zwischen kristallklar und türkisblau changiert. Über die an den Felswänden hängenden Pasareles, von denen man hinuntersehen kann auf den Fluss und einen kleinen Staudamm. Über einen holprigen Weg hineinfahren in die Natur und mit dem Geruch von wildem Knoblauch in der Nase weiterlaufen zu den „Tozal de Mallata“, schroffen Klippen, von denen der Blick ganz tief hinuntergeht zum Rio Vero und hinauf in den Himmel, wo die Geier kreisen. Über Leitern hinunterklettern zu Felsüberhängen, in denen die Menschen im Neolithikum ihren Alltag „gepostet“ haben: Die Graffiti der Jagdszenen sind tausende von Jahren alt.

Noch ein Stück weiter ins stille Dorf Lecina und hinübergehen zur 1000-jährigen Steineiche, einem Trumm von einem Baum, eine Skulptur der Natur, Ehrfurcht gebietend und Schatten spendend. Kein Mensch nirgendwo, nur die Kirchenglocken läuten um fünf Uhr abends.

Hoch in den Bergen gelegen: Ainsa.
Foto: Lilo Solcher

Schließlich erreichen wir Ainsa, das mittelalterliche Städtchen, das scheinbar ganz von Hotels, Restaurants und Läden in Beschlag genommen wird. Wir steigen auf den Turm, blicken hinunter auf das Gassengewirr und hinüber zur Kapelle Cruz Cubierta. Hier soll der Legende nach eine Entscheidungsschlacht zwischen Christen und Mauren geschlagen worden sein, die schlussendlich durch ein brennendes Kreuz entschieden wurde, erzählt Raul. Alle zwei Jahre feiern die Bewohner am zweiten Sonntag im September den Sieg der Christen mit dem Morisma-Fest. Dann lebt die Geschichte mit Theater, Tanz und Kostümierten auf.

Aragonien ist geprägt vom Kampf gegen die Mauren

Die ganze Gegend ist geprägt vom Kampf gegen die einstigen muslimischen Eroberer, auf den Bergen thronen Festungen und Wachttürme, ergänzt durch festungsartige Kapellen und Einsiedeleien. Bei Samitier führt uns Raul durch Macchia und Geröll hinauf zu einer Befestigung. Vor uns breitet sich der Stausee von Mediano aus, in dem einige Dörfer versunken sind. Nur ein Kirchturm ragt noch aus dem türkisgrünen Wasser. Am Horizont erheben sich majestätisch die Pyrenäen mit dem Mont Perdue, dem verlorenen Berg, und den Tres Marias im Odesa Nationalpark.

Ein wahres Instagram-Motiv wie der Embalse de Canelles, zu dem uns Raul über eine kurvenreiche Schotterstraße fährt, die ohne Allrad nicht zu bewältigen ist. Auf einem Motorkatamaran mit Steuermann Victor fahren wir in die Schlucht des Mont Rebei, wo wir den Kletterern und den Wanderern auf den Felsenwegen ganz nahekommen. Das Wasser zwischen den steilen, schiefergrauen Felswänden ist karibikgrün und gesprenkelt von bunten Kanus. Victor zeigt uns die steilsten Kletterrouten und die an den Felsen klebenden Pasareles von Mont Falco. Nichts für Ängstliche.

Die sogenannte Chinesische Mauer ist nur mit dem Boot erreichbar.
Foto: Lilo Solcher

Aber Victor hat noch mehr zu bieten, er braust um einen zentralen Felsbrocken und nimmt Kurs auf das Ende des Sees und eine anthrazitgraue Felswand. Nein, es ist keine Wand, es sind hoch aufragende Platten, die eine Mauer bilden, die „Chinesische Mauer“ von Finestras, 40 Millionen Jahre alt und gleich zweifach aufgeschichtet. Wir fahren hinein in dieses Naturwunder und betrachten staunend die doppelte Mauer, die in alter Zeit auch zwei Einsiedeleien beherbergt hat.

Finistras gehört zu den verlassenen Dörfern Aragons. Doch im Sommer lebt das Örtchen in normalen Zeiten auf. Dann kommen die deutschen Hippies, heißt es, baden nackt im Stausee und wohnen in den Ruinen. Ungefragt hätten sie sich in Finistras breitgemacht, klagt der Vermieter der Boote von Mont Ribei. Es ist halt so eine Sache mit den verlassenen Dörfern… Sie haben eine hohe Anziehungskraft.

Das sollten Sie wissen:

  • Coronavirus Spanien war hart von der Pandemie betroffen, zuletzt ist die Zahl der Infektionen gesunken. Das Land gilt nicht mehr als Hochrisikogebiet.
  • Anreise Eigentlich ist der Flughafen Saragossa optimal für eine Reise in die spanische Provinz Aragonien. Derzeit wird er nicht direkt angeflogen. Vueling etwa fliegt einmal pro Woche nach Barcelona.
  • Einreise Mit negativem Corona-Test und gültigem Nachweis, der nicht älter als 72 Stunden ist.

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