Haldenwanger Gaudi pflegt beim Umzug den Ursprung des bunten Treibens
Weniger ist mehr. Nach diesem Prinzip wird im Holzwinkel im Fasching gehandelt. Und das kommt bei Mitwirkenden, Zuschauerinnen und Zuschauern gleichermaßen gut an.
Ein wenig Wetterglück darf sein: Das hatte jedenfalls die Haldenwanger Gaudi mit ihrem Faschingsumzug. Die Tage vor dem Umzug waren noch durch Regen und Graupelschauer, zeitweise Schneefall geprägt. An diesem Samstag aber, am Umzugstag selbst, wehte fast kein Wind, es blieb trocken, teilweise zeigte sich die Sonne bei Temperaturen um die fünf Grad. Das schätzten auch die Zuschauer, die Stimmung unter den Besuchern war gut, die laut Veranstalter um die 1500 betrug. Teilnehmer standen dem zahlenmäßig kaum nach. Um die 1300 sollen es dem Vernehmen nach gewesen sein.
Die beste Idee hatten die Haldenwanger, als sie vor wenigen Jahren beschlossen, großen überdimensionierten Faschingswagen und "Saufwagen" mit lauter Musik keinen Zutritt zum Umzug zu gewähren. Kleine Wagen, hauptsächlich für die Prinzenpaare, dafür viele farbenfrohe Fußgruppen, Garden und einige Narrenzünfte sind dafür dabei und Musikkapellen, Fanfarenzüge und Guggenmusik.
Empfang der Prinzenpaare und Zunftmeister im Bürgersaal
Ein kleiner schmucker Umzug mit nicht mehr als 50 Zugnummern sollte es sein. Genauso wurde es nach der Corona-Pause nun wieder gemacht. Das Konzept ging auf. Bereits um 10.30 Uhr ging es in Haldenwang im Bürgersaal los, mit dem Empfang der Prinzenpaare und Zunftmeister. Die Präsidentin der Haldenwanger Faschingsgesellschaft, Kerstin Rauner, und Bürgermeisterin Doris Egger begrüßten die Gäste. Ab 12.30 Uhr spielten alle Musikgruppen am Rathausplatz abwechselnd auf, ungefähr eine Stunde lang.
Von den Besuchern wurde viel Applaus gespendet. Ebenfalls dabei waren die bekannten Giggalesbronzer aus Weißenhorn, die – wer sie nicht live erlebt hat, vielleicht aus TV-Auftritten während der Faschingszeit kennt. Exakt um 13.61 Uhr wurde der Gaudiwurm auf die Strecke geschickt. Die Garden zeigten immer wieder mal ein Tänzchen aus ihrem Programm. Und einige Narrenzünfte bauten sich selbst als Türme auf. Die Fußgruppen verteilten zentnerweise Süßigkeiten, hauptsächlich an die Kinder. Für manchen Erwachsenen fiel auch etwas ab.
Im Gaudi-Pub und auf dem Dorfplatz geht es weiter
Präsidentin Rauner stellte die Gruppen vor, die einen Orden und ein kleines Präsent erhielten. Zugbegleiter Knut Berlin kümmerte sich darum, dass nichts aus den Fugen geriet. Nach dem Umzug gab es im Gaudi-Pub Kaffee und Kuchen und am Dorfplatz beim Faschingstreiben Getränke und schwäbische Köstlichkeiten. Im vollgefüllten Bürgersaal spielten einige Musikgruppen. Gaudi-Präsidentin Rauner strahlte, dass alles gepasst hat, Wetter, begeisterungsfähige Zuschauer und engagierte Mitwirkende am Ort aber auch durch viele Umzugsteilnehmende von außerhalb. "Das behalten wir so bei", meinte sie und zitierte das Motto für das Faschingsvolk: "Neue Wege für euch gemacht – zurück zum Ursprung von Fasching und Fastnacht".
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