Der Lehrling ehrt seinen Lehrmeister
Georg Simnacher erhält die Heinrich-Sinz-Medaille der Stadt Ichenhausen
Ichenhausen Etwa 180 Ehrungen hat Georg Simnacher schon bekommen, hat der Altlandrat und ehemalige Bezirkstagspräsident vor Kurzem vorgerechnet. Diese war jedoch wieder etwas ganz Besonderes: Aus den Händen seines ehemaligen Lehrlings und heutigen Bürgermeisters von Ichenhausen, Hans Klement, erhielt er nun die Heinrich-Sinz-Medaille der Stadt Ichenhausen.
„Am 1. September 1967 bin ich dein Lehrling geworden“, erinnerte sich Klement bei der Feierstunde im Festsaal des Unteren Schlosses. Als junger Auszubildender im Landratsamt ist Klement dem damals frisch gewählten jüngsten Landrat im Freistaat über Jahrzehnte verbunden geblieben. Und Simnacher entgegnete humorvoll: „Da man ja sein Leben lang nicht auslernt, hoffe ich, dass du noch recht lange mein Lehrling bleibst!“
Der Stadtrat Ichenhausens hatte einstimmig beschlossen, Simnacher zum vierten Preisträger der Heinrich-Sinz-Medaille zu machen. Eine Auszeichnung, deren Begründung an allen Ecken und Enden Ichenhausens zu sehen ist, wie Laudator Klement schilderte: Fachklinik, Schulmuseum, Förderschule, ehemalige Synagoge, Rabbinatsgebäude: Über die ganze Stadt verteilt sind Einrichtungen zu finden, deren Entstehung und Erhalt zu großen Teilen Simnachers Einsatz verdanken.
„Noch heute bemühst du dich um das Jahresprogramm der ehemaligen Synagoge, dem heutigen Haus der Begegnung“, sagte Klement. Simnacher erinnerte daran, wie vor 30 Jahren der Wunsch entstand, die Synagoge wieder aufzubauen und mit Leben zu erfüllen. „Dieses Jahr können wir schon das 25. Jubiläum der Wiedereröffnung feiern“, so Simnacher.
Schon als Ministrant den Pfarrer Heinrich Sinz verehrt
Für ihn habe die Ehrung mit der Heinrich-Sinz-Medaille eine ganz besondere Bedeutung, habe er doch schon als kleiner Ministrant den Pfarrer Heinrich Sinz verehrt. „Das, was man uns erzählt hat über ihn, hat mir gezeigt: Das muss ein ganz besonderer Mensch sein.“ Dass er nun, ihm Jahr seines 80. Geburtstags, mit einer nach dem Vorbild benannten Auszeichnung geehrt werde, freue ihn deshalb besonders.
Zu den Gratulanten zählten übrigens nicht nur die Träger von Goldener und Silberner Bürgermedaille und Ehrenring der Stadt – auch Simnachers drei Mitträger der Heinrich-Sinz-Medaille Konrad Fendt, Margit Scheppach und Peter Bischof gratulierten herzlich.
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