Mehr im Geldbeutel haben, weniger Energie verbrauchen
In Günzburg stehen Batteriespeicher im Mittelpunkt. Hausbesitzer sichern sich so niedrige Stromkosten
Günzburg Bei Dauerfrost, Schnee und Eis wünscht sich mancher Hausbesitzer beim Blick auf die Heizkosten eine warme Decke für sein Häuschen. Beim 11. Energie-Info-Tag, der erneut vom Arbeitskreis Bauen, Wohnen und Energie der Lokalen Agenda 21 in Günzburg veranstaltete wurde, gab es von Firmen der Region kostenlose Informationen, wie so eine warme Decke aussehen und finanziert werden kann. Energiebewusstes Bauen, Wohnen und Sanieren in all seinen Facetten standen im Mittelpunkt des gut besuchten Informationstags.
Schon zur Eröffnung um zehn Uhr durch Oberbürgermeister Gerhard Jauernig und Arbeitskreis-Sprecher Werner Hensel machten die ersten, vornehmlich männlichen Besucher ihre Runde durch die Ausstellungsstände, ließen sich beraten und diskutierten mit den Fachleuten. Zusätzlich fanden in den Klassenzimmern der Grundschule Süd-Ost, deren Aula einmal im Jahr zum Energiespar-Marktplatz wird, Vorträge rund um Gebäude und regenerative Energien statt. Schwerpunktthema 2013 waren die Batteriespeicher für Ein- und Zweifamilienhäuser, die es möglich machen, den selbst auf dem Dach mittels Fotovoltaik-Anlage produzieren Sonnenstrom am Abend oder in der Nacht wieder selbst zu verbrauchen.
Die Lechwerke präsentierten als Agenda-Mitglied eine Lithium-Eisenphosphat-Batterie der Firma Lehner aus Westerstetten. „Die Sonnenbatterie lässt sich an jede bestehende Fotovoltaik-Anlage anschließen und kostet passend für einen Vier-Personen-Haushalt rund 9000 Euro“, erklärte Diplom-Ingenieur Josef Nersinger von der LEW. Damit könnten Hausbesitzer finanziell entlastet werden, wenn sie abends für den Eigenverbrauch die Batterie anzapfen, und gleichzeitig würden die Netzbetreiber von den Mittagsspitzen entlastet werden.
Auch Verkaufsleiter Jochen Krauß, der den Energiespeicher der Firma Solon an seinem Stand aufgebaut hat, hebt den großen Vorteil von Batteriespeichern hervor: „Der Hausbesitzer sichert sich so niedrige und gleichbleibende Stromkosten. Dachmodule und Batterie kosten beim Einbau umgerechnet pro Kilowattstunde Strom 18 bis 19 Cent, während Stromkosten heute bei 24 bis 25 Cent mit steigender Tendenz liegen. Und man ist für eine gewisse Zeit unabhängig vom Netz, zum Beispiel bei einem Stromausfall.“
Als Idealgröße für eine Fotovoltaik-Anlage mit Speicherbatterie und für den Eigenverbrauch empfiehlt Krauß 7 bis 8 Kilowatt-Peak auf rund 70 bis 80 Quadratmeter Dachfläche eines Einfamilienhauses. Nach all den im Gespräch erhaltenen oder in Prospektform mitgenommenen Informationen haben es nun die Hausbesitzer selbst in der Hand.
„Mehr im Geldbeutel haben und weniger Energie verbrauchen“, brachte es Oberbürgermeister Jauernig auf den Punkt.
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