Für eine Krippe wäre auch noch Platz
Ichenhausen (ilor) - "Wir haben in allen Kindergärten noch Luft", sagt Ichenhausens Kämmerer Wilhelm Schuster. Das heißt: Momentan liegen die Belegungszahlen in allen fünf städtischen Einrichtungen unter der in der jeweiligen Betriebserlaubnis gestatteten maximalen Kinderzahl. "Den Kindern kommt das zugute", so Schuster, weil damit der im Bayerischen Kinder- und Bildungs-Gesetz verlangte Betreuungsschlüssel von 1: 12,5 teilweise "weit unterschritten" wird.
Drei eingruppige Kindergärten leistet sich die Stadt Ichenhausen, damit die Kleinen aus Autenried, Rieden und Oxenbronn nicht schon in frühen Jahren kilometerweit in den Nachbarort zum Kindergarten gefahren werden müssen. In Autenried besuchen zur Zeit 24 Mädchen und Buben den Kindergarten Sonnenschein, im Regenbogen-Kindergarten in Rieden sind es 19, im Kindergarten Wackelzahn in Oxenbronn 18 Kinder, wobei in den kommenden Wochen in den beiden letztgenannten Einrichtungen noch jeweils zwei Kinder aufgenommen werden.
Deutlich unter der maximalen Gruppengröße
Damit bleiben die Kindergärten deutlich unter der maximalen Gruppengröße von 27 Kindern und liegen besser als der geforderte Betreuungsschlüssel von 1:12,5. In Rieden hat eine pädagogische Kraft zur Zeit rein rechnerisch 9,17 Kinder zu betreuen, in Oxenbronn 10,15 und in Autenried 11,4.
Von "zwei Seelen in einer Brust" spricht da Ichenhausens Kämmerer Schuster. Was den Personalschlüssel in den Kindergärten betrifft, schätzt er seine Stadt als "fast schon vorbildlich" ein, aber als Finanzmann muss er auch Einnahmen und Ausgaben im Blick haben.
Falls der Betreuungsschlüssel dauerhaft unter 1:10 rutsche, müsse man auch über Stundenreduzierungen beim Personal nachdenken. Das allerdings ist nicht erwünscht, Ziel ist vielmehr die Stabilisierung der Kinderzahlen. Und dafür habe Ichenhausen durch seine Angebote an Familien schließlich gute Voraussetzungen geschaffen, sagt Schuster, "das erfüllt uns ein bisschen mit Stolz".
Auch für Kinder unter drei Jahren stehen die Kindergärten offen, allerdings sollten die Kleinen möglichst schon ohne Windeln zurechtkommen. Im Wilhelm-Busch-Kindergarten sind derzeit von 90 Kindern sechs jünger als drei Jahre, den Kindergarten Storchennest besuchen neben 57 "Großen" drei Kinder, die ihren dritten Geburtstag noch nicht gefeiert haben.
Kinder unter drei Jahren können laut Schuster "grundsätzlich in jedem Kindergarten aufgenommen werden", wenn die Gruppen nicht voll besetzt sind, bei mehrgruppigen Einrichtungen allerdings aus pädagogischen Gründen nicht immer in der von den Eltern gewünschten Gruppe.
Auch den Wunsch nach Krippenplätzen fragt die Stadt Ichenhausen regelmäßig bei den Eltern ab, bisher war der Bedarf laut Schuster aber noch nicht so groß. Eine Kinderkrippe für eine kleine Gruppe einzurichten, wäre nach Einschätzung des Kämmerers "ganz kurzfristig möglich", die räumlichen Voraussetzungen wären im zentral in der Kernstadt gelegenen Kindergarten Storchennest in der Annastraße gegeben.
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