Erste Wahlplakate waren noch handgemacht
Seit 25 Jahren gibt es die Günzburger Bürgerliste
In eher privatem Rahmen hat die Günzburger Bürgerliste (GBL) ihr 25-jähriges Bestehen gefeiert. Zu dem geselligen Beisammensein im Reisensburger Pfarrheim waren außer den Mitgliedern der GBL auch politische Weggefährten eingeladen – neben Oberbürgermeister Gerhard Jauernig und seinem Stellvertreter Anton Gollmitzer die derzeitigen Stadträtinnen und Stadträte von SPD und Freien Wählern.
Die neue GBL-Vorsitzende Helga Imminger hatte die rund 50 Gäste der Jubiläumsfeier willkommen geheißen. In seinem Grußwort dankte der Oberbürgermeister für die Unterstützung der GBL bei seinem ersten OB-Wahlkampf 2002 und die seitherigen Initiativen der Stadträtinnen und Stadträte der GBL zum Wohle der weiteren Entwicklung der Stadt. Vor allem mit ihren energiepolitischen und ökologischen Anträgen habe die GBL wichtige Impulse gegeben. Ähnlich hatte sich in einer Glückwunschkarte Bürgermeister Anton Gollmitzer namens der Freien Wähler geäußert. Er dankte für die gute Zusammenarbeit: „Auch wenn wir nicht immer einer Meinung waren.“
Die frühere Dritte Bürgermeisterin, Stadträtin Angelika Fischer, und Greta Schlaegel-Kaiser ließen in einem Foto-Vortrag die Stationen der GBL in den vergangenen 25 Jahren Revue passieren – von den Anfängen 1990 mit von Hand gemalten Wahlplakaten über die OB-Kandidatur von Rechtsanwalt Karsten Schultz-Ninow 1996 bis hin zur Wahl von Angelika Fischer zur Dritten Bürgermeisterin 2002. Das Motto der Wahlkämpfe war stets: „Weniger Geld, dafür mehr Kreativität“.
Schon frühzeitig, so war dem Foto-Vortrag zu entnehmen, hatte die GBL ein Bürger-Service-Büro im Rathaus gefordert. Darüber hinaus hatte sie sich für den Erhalt der Birkenallee an der Heidenheimer Straße und die weitere Nutzung der Jahnhalle eingesetzt sowie den Ausbau des Radwegenetzes und den Umbau Günzburgs zur energieautarken Stadt angemahnt. „Forderungen, die inzwischen alle umgesetzt sind“, so Stadträtin Fischer. Wie auch die Fair-Trade-Stadt, die anfangs belächelt worden sei.
Dabei habe es durchaus Phasen gegeben, in denen die GBL um ihren Fortbestand fürchten musste. „Doch Totgesagte leben länger“, so Greta Schlaegel-Kaiser. Bei der jüngsten Stadtratswahl 2014 hat die GBL mit Birgit Rembold wieder ein zweites Mandat geholt – mit einem Stimmenergebnis von etwa zehn Prozent. Wie bei der ersten Wahl.
Gäste und Mitglieder der GBL waren sich bei der Feier einig, dass die Günzburger Bürgerliste ein belebendes Element der Günzburger Stadtpolitik sei. „Auf die nächsten 25 Jahre“, erklärte Oberbürgermeister Gerhard Jauernig. (zg)
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