Brauchtum in Rettenbach: Platz fürs Handwerk am Maibaum

VonPeter Wieser

Neue Tafeln der Rettenbacher Betriebe zieren jetzt die 24 Meter hohe Fichte, die am Samstag vor der Gemeindehalle aufgestellt wurde. Günter Prasser hat die Schilder angefertigt

Waltraud Wistuba, Inhaberin eines Modeateliers in Rettenbach, hatte sich unlängst gewundert: „Auf unserem Maibaum ist eigentlich nichts von unseren Handwerkern dargestellt.“ In der Tat: In Rettenbach waren bisher – im Gegensatz zu vielen anderen Kommunen – nur Vereine auf den sechs Schildern des Maibaums. Symbolbilder von Freiwilliger Feuerwehr, Schützenverein, Sportverein, Gesangverein, Krieger- und Soldatenverein sowie des Gartenbauvereines waren vorhanden, doch vom Handwerk gab es nichts.

Waltraud Wistuba sprach dieses Manko bei den Vereinsvorsitzenden und im Gemeinderat an und stieß zunächst auf taube Ohren. „Keiner wollte so richtig mitziehen“, sagte sie. Doch Wistuba ließ nicht locker. Sie einigte sich schließlich mit fünf weiteren Rettenbacher Betrieben, zusätzliche Schilder zu finanzieren, die das Handwerk verkörpern. So verewigt die Firma Reflexa nun auf dem Maibaum das Können des Rollladen- und Jalousienbauers, das Modeatelier Wistuba das Schneiderhandwerk. Während die Schreinerei Sendler und die Metzgerei Brenner das Schreiner- und Metzgerhandwerk repräsentieren, stehen die Firmen Anton Mayer und Eugen Gonitianer für das Maurerhandwerk und den Hoch- und Tiefbau. Für die Gestaltung der Tafeln konnte Günter Prasser aus Günzburg gewonnen werden. Mit viel Handarbeit hatte er die Schilder angefertigt.

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