Ein bisschen Ungehorsam darf sein
Günzburger Schäferhundeverein präsentiert ein umfangreiches Programm und vermittelt dabei etwas von der Faszination im Umgang mit den Vierbeinern
Günzburg Gestern war Tag des Hundes. Die besondere Rolle des besten Freundes des Menschen in der Gesellschaft wird am 2. Juni bundesweit mit zahlreichen Veranstaltungen gefeiert. So auch beim Schäferhundeverein, Ortsgruppe Günzburg. Trotz des nicht gerade sommerlichen Juniwetters hatten sich bereits am Sonntagvormittag unter munterem Gebell der Hunde Mitglieder und Besucher auf dem Gelände in der Römergasse 26 in Günzburg eingefunden.
Mit dabei war die Rettungshundestaffel aus Heidenheim, bei der gleich zu Beginn Leiter Axel Eichler mit eindrucksvollen Vorführungen, wie Unterordnung, Gerätearbeit und das Anzeigen von gesuchten Personen, einen Einblick in die Arbeit gab. „Vertraue Deinem Hund“, riet Eichler, denn auch ein gewollter Ungehorsam müsse den Tieren zugestanden werden. Es sei nicht grundsätzlich alles eigenwillig vom Hundeführer durchzusetzen. Der Hund solle seine Eigenständigkeit bewahren. „Lady“, die viereinhalbjährige Border-Collie-Hündin, löste perfekt ihre Aufgaben, während sie von den Teilnehmern der anderen Teams mit „Trixi“, „Pepsi“, „Merlin“ und „Luna“ streng beobachtet wurde. Eichler verwies dabei auf die 350 Stunden im Jahr, die die Ehrenamtlichen – alles geprüfte Teams – dabei leisten.
Stefan H. Funk, der bereits mehrere Jahre bei der Ortsgruppe Mitglied ist, zeigte mit seinem fünfjährigen Schäferhund „Aick von Staufer Sturm“ Weiteres über die gemeinsame Arbeit von Mensch und Hund als Team.
Bei den Deutschen Meisterschaften für Rettungshunde 2012 in Herne belegte er den dritten Platz und bei der Weltmeisterschaft in Zatec (Tschechien) konnte er sich mit der Mannschaft sogar den Vizeweltmeisterschaftstitel sichern.
„Agility“, die gemeinsame Bewältigung eines Hindernisparcours ohne Leine, führte Diane Westphal mit „Abigail“, ebenfalls einer Border-Collie-Hündin vor: „Es ist ein gemeinsames Arbeiten, das Spaß macht. Es ist wie ein Konditionstraining und verlangt absoluten Gehorsam ab.“ Man konnte buchstäblich die Freude sehen, die diese Sportart der Hündin bereitete.
„Es ist ein Ziel von uns, den Hundesport publik zu machen“, betont Christine Weigt, die im Verein Ansprechpartnerin für „Agility“ ist. Man begrenze sich dabei nicht nur auf Schäferhunde. Dies zeigte sich bei der eindrucksvollen Schutzhundedemonstration, bei der die kleine Hündin namens „Jessi“, eine Mischung aus Jack Russel und Französischer Bulldogge, an Hundeführer Thomas Hehl in ungeahnte Höhen hochsprang.
Am Freitag und Samstag hatten Ortsgruppenprüfungen stattgefunden, bei denen knapp 20 Hundeführer mit ihren Hunden unter anderem Begleithunde-, Schutzhunde-, Rettungshunde- und Ausdauerprüfungen erfolgreich abgelegt hatten.
Bei dem anschließenden Hunderennen, bei dem mit allen Tricks wie mit Bällen oder „Leckerlis“ gearbeitet werden durfte, gewannen bei den Kleinhunden „Jessi“ mit Michael Trocha, bei den Größeren „Abigail“ mit Diane Westphal einen Pokal und eine Urkunde.
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