Wer hat das Sagen?
Molières „Die Schule der Frauen“ ist auch heute noch immer hochaktuell. Die Neue Bühne Ichenhausen zeigt das Stück in einer ambitionierten Inszenierung
Offenbar wusste Molière, wovon er schrieb. Als 40-Jähriger heiratete der französische Dichter eine 20 Jahre jüngere Frau. Die Ehe war alles andere als glücklich. Schon in der ersten Nacht nach der Hochzeit, so wird kolportiert, habe sie ihn mit einem anderen Mann betrogen. Um gehörnte (Ehe-)Männer geht es auch in Molières Komödie „Die Schule der Frauen“, uraufgeführt im Dezember 1662, ein knappes Jahr nach Molières Heirat. In einer bemerkenswerten und ambitionierten Inszenierung zeigt die Neue Bühne Ichenhausen das Stück noch bis Mitte März.
Um möglichen Missverständnissen vorzubeugen: Molières Komödie ist kein heiterer Schwank. Das Stück sorgte für heftige Debatten, in die sich auch die katholische Kirche eingeschaltet hatte. Geht es doch um nicht weniger als die Herrschaftsansprüche und Allmachtsfantasien der Männer, um das Recht auf Bildung und Selbstbestimmung für Frauen, um die freie Wahl des Partners in Zeiten erzwungener Hochzeiten und um das (kirchliche) Misstrauen gegen alles Fleischliche. Molières Werk ist ein Vorgriff auf die Aufklärung des 18. Jahrhunderts.
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