Müssen Schäfer wegen Naturschutz die Schäfchen ins Trockene bringen?
Plus Der Beruf des Schäfers droht zu schwinden. Es ist befremdlich, wenn sogar Naturschutzbestimmungen das befeuern.
Für Schäfer läuft es schon lange nicht mehr rund. Viel Arbeit steht wenig Lohn entgegen. Schäfer sein muss man wollen. Offensichtlich findet man das immer seltener vor, wie auch das Landesamt für Statistik mitteilt. Bayern hat immer weniger Schafe. Der Bestand sank 2022 nochmals um 5,6 Prozent auf 244.600 Schafe. Das entspricht einem Rückgang um 14.500 Tieren. Auch die Zahl der Schäfer nahm um 9,7 Prozent ab.
Jahrtausende lang hat der Mensch von und mit Schafen gelebt. Seit vielen hunderten von Jahren gab es Schafe, auch auf den Flächen im Leipheimer Moos. Es erscheint gerade zu skurril, dass ausgerechnet Bestimmungen für den Klima- und Naturschutz dafür sorgen, dass ein Hirte mit seinen Schafen von der Bildfläche verschwinden muss. Als hätte man jemanden aus dem Naturschutzgebiet verbannt, der jetzt nach langer Zeit dort nicht mehr gern gesehen ist.
Gemeinsam nach hilfreichen Lösungen suchen
Schäfer, die die Gebiete wie ihre Westentasche und ihre Tiere gut kennen, mehr als acht Stunden täglich dort ihre Schafe hüten, müssen sich fühlen, als würde man ihnen Knüppel zwischen die Beine werfen, wenn es heißt: "Nicht gut für die Tiere." Bei aller Vernässung – gibt es nicht auch bei der Größe des Naturschutzgebietes Stellen, an denen man die 250 Schäfchen ins Trockene bringen kann? Was über so viele Jahre gut und richtig war, kann jetzt nicht mehr sein. Der Brief mit dem Umschlag, in dem die schlechten Nachrichten stecken, ist schnell zugeklebt und abgeschickt. Richtiger anfühlen würde es sich jedenfalls, wenn bei allen noch so gerechtfertigten Maßnahmen sämtliche Register gezogen würden, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen, die dem Schäfer auch wirklich helfen. Sollte selbstverständlich sein, will man, dass es auch in Zukunft noch Hirten gibt und Schafe nicht nur in Streichelzoos zu sehen sind.
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