Bildnis eines Gartentors bringt hohes Gebot ein
Historischer Verein versteigert Kunstwerke von Robert Reiter zugunsten der Renovierung des Meisingerhauses
Von Fritz Settele
Babenhausen 115 Euro zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten! Mit diesem Gebot wechselte eine Originalradierung des Künstlers Robert Reiter mit dem Motiv des Eingangstores zum Park des Fuggerschlosses den Besitzer. Dies stellte das Höchstgebot des Abends dar. Und es gelang Tom Otto, der seine Rolle als Auktionator souverän meisterte, alle 20 Radierungen mit Babenhauser Motiven an den Mann oder die Frau zu bringen.
Hintergrund der Kunstauktion im Fuggermarkt war eine Idee des Historischen Vereins. Der Vorsitzenden Barbara Kreuzpointner und ihren Vorstandsmitgliedern war es gelungen, zwanzig Originalradierungen des achtzigjährigen Robert Reiter „günstig zu erwerben“. Reiter hatte im Frühjahr dieses Jahres einen kurzen Aufenthalt im Fuggermarkt dazu genutzt, dessen Schönheiten mit seinem persönlichen Blickwinkel festzuhalten.
Als „Auktionshalle“ diente der restaurierte Saal des ehemaligen Zunfthauses Rössle. Und Kreuzpointner freute sich, dass so viele Kunstinteressierten den Weg dort hin gefunden hatten.
Humorvoll und pointiert gelang es Tom Otto, dass die Mindestgebote von 35 Euro so gut wie immer übertroffen wurde. Gleich das erste Bild, der Aufgang in die Sakristei, ging für 70 Euro weg. In dieser Größenordnung landeten die meisten Exponate. Spitzenreiter waren eine Ansicht des fürstlichen „Hennagraba“ auf der Ostseite des Fuggerschlosses (100 Euro) und das schmiedeeiserne „Gartentor“ in den Fuggerschen Schlosspark (115 Euro). Am Ende konnte Otto einen Totalausverkauf melden. Darüber freute sich der Historische Verein, kamen doch rund 1400 Euro zusammen. Zwar gehen von dieser Summe noch die Ausgaben für den Kauf der zwanzig Originalradierungen weg, jedoch bleibe ein „erklecklicher Betrag“ übrig, so Kreuzpointner. Dieser fließt der Renovierung des Meisingerhauses zu, aus dem ein Haus der Geschichte werden soll.
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