Die Gefahr bleibt im Hinterkopf
Landkreis Sie schreiben dort über ihre Hobbys, laden Fotos von der letzten Party hoch und kommentieren die Bilder von anderen: Soziale Netzwerke (siehe Info) sind gerade bei Jugendlichen sehr beliebt. Doch der Gefahren, die dort lauern können, sind sich nicht alle minderjährigen Nutzer bewusst.
Auch im Landkreis halten sich viele Jugendliche in den "social networks" auf: Allein im Verzeichnis schülerVZ sind über 300 Jugendliche gemeldet, die in Illertissen zur Schule gehen. Von den Vöhringer Schülern haben sich bis gestern 269 angemeldet - die meisten davon mit Bild, viele mit persönlichen Angaben wie Geburtstag, politischer Richtung oder Beziehungsstatus.
Sie tauschen sich aus, schreiben in Foren, was sie bedrückt oder halten Kontakt zu Freunden, die sie sonst aus den Augen verlieren würden, erklärt Fabian Frank, Schülersprecher am Illertisser Kolleg der Schulbrüder, die Faszination der Netzwerke auf Jugendliche.
Dass auch andere mitlesen können, ist dabei nicht immer präsent: "Vielen ist es im Hinterkopf bewusst, aber die Gefahr wird ignoriert", sagt Fabian Frank. Zwar höre man immer wieder aus den Medien vom Datenmissbrauch - zum Beispiel im Fall schülerVZ, wo rund eine Million Datensätze von einem Hacker kopiert wurden. "Aber viele denken vielleicht, dass es sie direkt nicht betrifft", glaubt Fabian.
Dass es Jugendliche gibt, die aufpassen, und andere, die blauäugig sind, weiß auch Katharina Loew-Pietsch. Die Diplom-Sozialpädagogin arbeitet bei der Psychologischen Beratungsstelle für Erziehungs-, Jugend- und Familienberatung in Illertissen. Einmal habe ein 14-jähriges Mädchen vorgehabt, sich mit einer Internetbekanntschaft zu treffen, erzählt sie. Erst im Gespräch habe die Jugendliche erkannt, was dabei auch alles passieren könne.
E-Mail-Adresse nicht mit richtigem Namen anlegen
Grundsätzlich empfiehlt Loew-Pietsch: Adresse, Handynummer und echten Namen nicht im Internet herausgeben und auch die E-Mail-Adresse nicht mit dem richtigen Namen anlegen. Besorgte Eltern sollten ganz allgemein mit ihren Kindern über die Gefahren sprechen, glaubt sie. Verbote brächten nichts.
Dieser Meinung ist auch Fabian Frank. Einen Medienführerschein, wie erst vor kurzem von der Bayerischen Regierung vorgeschlagen, hält er nicht unbedingt für nötig. "Es könnte aber mehr Aufklärung betrieben werden", sagt er. Eltern sollten seiner Meinung nach mit ihren Kindern sprechen oder sich deren Profil zeigen lassen. "Grundsätzlich sollten sie ihnen aber die Freiheit geben, da die Netzwerke eine gute Art sind, mit Freunden in Kontakt zu bleiben."
Es käme schließlich auch darauf an, was man in seinem Profil veröffentliche, glaubt Fabian. "Ich selbst schreibe nicht so viel rein", sagt der Schüler. "Aber wenn man sich total einschränkt, macht die Verwendung des Netzwerks auch keinen Sinn mehr."
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