Große Vorhaben lassen Schulden steigen
Winterrieden nimmt einen Kredit in Höhe von 560000 Euro auf
Die Sanierung der Trinkwasserversorgung, die Erweiterung des Gewerbegebietes und die Generalsanierung der Turn- und Festhalle sind die großen Projekte, die die Gemeinde Winterrieden heuer und in den nächsten Jahren voranbringen will. Um die Vorhaben zu finanzieren, müsse ein Kredit in Höhe von 560000 Euro aufgenommen werden, erläuterte Kämmerin Angela Königsberger bei den Haushaltsberatungen im Gemeinderat. Da in den kommenden Jahren Einnahmen aus Beiträgen und Grundstücksverkäufen erwartet werden, sprach die Kämmerin von „rentierlichen Schulden.“ Denn die Kreditaufnahme solle nur kurzfristig zur Zwischenfinanzierung erfolgen. Allerdings erhöhe sie den Schuldenstand der Gemeinde zum 31. Dezember 2014 auf rund 1,066 Millionen Euro. Das entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von 1206 Euro, was deutlich über dem Landesdurchschnitt von 587 Euro (Stand: 2011) liegt. Nach ausgiebigen Erläuterungen verabschiedete der Gemeinderat Haushaltsplan und -satzung sowie den Finanzplan für 2014 bis 2017 einstimmig.
Ende 2013 hat der Gemeinderat die Steuerhebesätze auf 350 Prozent für die Grundsteuer A, 330 Prozent für die Grundsteuer B und 310 Prozent für die Gewerbesteuer festgelegt. Im Vergleich zum Vorjahr (490 Euro pro Einwohner) ist die Steuerkraft der Winterrieder angestiegen. Mit 546 Euro pro Einwohner liege sie 2014 deutlich über dem Landesdurchschnitt von 455 Euro, erläuterte die Kämmerin. Mit 58020 Euro werde die Mindestzuführung vom Verwaltungs- zum Vermögenshaushalt 2014 nicht erreicht.
Mit 1,377 Millionen Euro liegt der Verwaltungshaushalt 2014 geringfügig höher als im Vorjahr (1,25 Millionen Euro). Er finanziert sich hauptsächlich aus den Gemeindeanteilen an der Einkommensteuer (380000 Euro) und an der Umsatzsteuer (13000 Euro), der Schlüsselzuweisung (194000 Euro), der auf 100000 Euro angesetzten Gewerbesteuer und einer Einkommensteuerersatzleistung in Höhe von 30000 Euro. Die Grundsteuer A ist mit 12500 Euro und die Grundsteuer B mit 54000 Euro angesetzt. An Ausgaben fallen im Verwaltungshaushalt die Kreisumlage (302320 Euro), die Umlage an die Verwaltungsgemeinschaft Babenhausen (65860 Euro) und die Gewerbesteuerumlage (12000 Euro) an. Mit 1,14 Millionen Euro liegt der Vermögenshaushalt 2014 deutlich höher als im Vorjahr (888830 Euro). Er finanziert sich aus einer Entnahme aus Rücklagen (188608 Euro), der geplanten Kreditaufnahme und einer Investitionspauschale vom Land (120750 Euro). (clb)
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