Geniale Wortspiele im Konzertfrack
Mit dem "Vorspiel aller Vorspiele, dem prä-esten aller "Ludien", nämlich dem in C-Dur, BWV 846 aus dem "Wohltemperierten Klavier" von Johann Sebastian Bach, begann Jörg Maurers Musikkabarett, und dabei war nicht nur das Klavier, sondern auch der Barocksaal im Vöhlinschloss "wohltemperiert", denn auch an dem heißen Sommerabend und trotz Fußball-EM er war seit Wochen ausverkauft.
Wer allerdings, wie angekündigt, ein "Musikkabarettistisches Klavierkonzert" erwartet hatte, der musste bald erkennen, dass die Betonung auf "Kabarett" lag, denn die oftmals genialen Wortspiele des Münchner Entertainers im Konzertfrack behielten gegenüber der Musik stets die Oberhand. Das war zwar einerseits bedauerlich, denn es fehlte doch einiges, wenn beispielsweise Mozarts "Türkischer Marsch", Bachs "Badinerie" und der "Ungarische Tanz Nr. 5" von Brahms in insgesamt rund 20 Sekunden buchstäblich "erledigt" wurden, aber es gab dafür um so mehr Gelegenheit, die pointierten Kommentare zu genießen.
So erfuhr man, dass Mozarts "Alla Turca, KV 331" "bei jedem Musikschul-Vorspiel von 38 Klavierschülern mindestens 39 Mal gespielt wird" und auch die Entstehungsgeschichte eines "Berner Trillers" stand in originellem Kontrast zu einem Rekordversuch mit Chopins "Minutenwalzer". Hier wie im weiteren Verlauf überschlugen sich die Pointen geradezu. Während eines kurzen Besuchs bei Richard Strauss flirtete Zarathustra mit Heidi und die traurige Story der einsamen Komponistin, die ihr Stück einfach mit "F. Loh: Walzer" betitelt und damit einen der berüchtigtsten Ohrwürmer der Musikgeschichte verursacht hatte, war einfach umwerfend.
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