Gesundheitsgefahr aus dem Erdreich durch Edelgas Radon
Babenhausen (clb) - Amphibienschutzmaßnahmen und Lebensräume für Biber, aber auch Gesundheitsgefahren durch das Edelgas Radon waren die Themen, die die Ortsgruppe des Bund Naturschutz (BN) Babenhausen-Boos bei der Jahreshauptversammlung beschäftigten. Vorsitzender Josef Kowanz legte den Mitgliedern einen detaillierten Rechenschaftsbericht vor.
Da sich keine freiwilligen Mitarbeiter zur Verfügung gestellt hätten, habe man die Amphibienschutzmaßnahme in Reichau heuer nicht durchführen können, bedauerte Kowanz. In der Gemarkung Heimertingen habe man aber 121 Kröten und Lurche eingesammelt. Herbert Poppele konnte einen guten Kassenbericht vorlegen und informierte, dass die am Babenhauser Fuggerweiher an der Bundesstraße B 300 errichteten Krötenzäune und Tunnels für die Rückwanderung der Amphibien erweitert würden.
Laut Auskunft von stellvertretendem Vorsitzenden Alexander Schmid hätten sich Kettershauser Bürger darüber empört, dass der örtliche Gemeinderat beim Landratsamt Unterallgäu eine Abschussgenehmigung für Biber beantragt habe, weil diese auf landwirtschaftlichen Flächen Schäden anrichteten. Biberberater Ernst Pfeiffer habe den Kommunalpolitikern allerdings keine großen Hoffnungen machen können, da die Nager nach EU-Recht streng geschützt seien. Es gebe außerdem genügend andere Möglichkeiten, dem Biber "zu Leibe zu rücken", beispielsweise die Errichtung von Elektrozäunen. Im Booser Ried bemühe sich die BN-Ortsgruppe seit Jahren vergeblich, Biotop-Flächen zu erwerben und diese den Bibern als Lebensräume zur Verfügung zu stellen.
Jugendliche helfen freiwillig
Vorsitzender Kowanz teilte erfreut mit, dass sich über die Freiwilligenagentur Memmingen-Unterallgäu mehrere Jugendliche bereiterklärt hätten, bei Tätigkeiten der Ortsgruppen im Natur- und Umweltschutz mitzuarbeiten.
Das Bundesamt für Strahlenschutz habe vor Gesundheitsgefahren aus dem Erdreich gewarnt, wobei das Allgäu zu den stärker betroffenen Regionen gehöre, informierte Kowanz. Das aus dem Erdboden freigesetzte radioaktive Edelgas Radon könne durch Zwischenräume und Risse des Mauerwerks unbemerkt in Wohnräume eindringen und in hoher Konzentration krebserregend wirken. Obwohl zahlreiche Studien in jüngster Zeit das Vorhandensein gesundheitsschädigender Einflüsse belegten, gebe es bisher noch keinen festgelegten Grenzwert für Radon.
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