Er wäre nicht weggelaufen
Warum Jürgen Herrmann sein Leben in der DDR mochte, aber dann doch ins Grübeln kam
Am Sonntag werden die Erinnerungen gewiss stärker sein als an ganz normalen Tagen. Jürgen Herrmann wird dann die Bilder wieder im Kopf haben, wie er an jenem Donnerstag vor genau 25 Jahren mit seinen Kumpels nach dem Lauftreff abends vor dem Fernseher saß, die Trabis und die jubelnde Menschenmenge verfolgte, die den gerade geöffneten Grenzübergang Bornholmer Straße in Richtung Westberlin passierten. „Wir haben uns nur gefreut. Und Sorgen um die Zukunft gab es damals keine, höchstens wegen der Frage, wie würden Gorbatschow und die Stasi darauf reagieren“, erzählt der 49-Jährige. Der Weg in den Westen, den er selbst dann zwei Jahre später wählte, war mitunter steinig. Besonders in der Arbeit. Aber Herrmann ist keiner, der so schnell aufgibt. „Man muss Ziele haben“, sagt er und das gilt bei ihm im wahrsten Sinne des Wortes. Laufen war und ist ein wichtiger Inhalt seines Lebens. Bei diesem Sport hat sich Herrmann seit seiner Jugend Ziele gesetzt und diese am Ende sogar übertroffen.
In seiner neuen Heimat war er zweimal schwäbischer Marathon-Meister und belegte in Bayern Ranglistenplatz sechs. Sein Ziel war, die mehr als 42 Kilometer einmal in einer Zeit von 2:45 Stunden zu laufen. Beim Berlin-Marathon, bei dem in diesem Jahr vom Kenianer Kimetto mit 2:02:57 ein neuer Weltrekord aufgestellt wurde, war Herrmann im Jahr 2002 mit 2:38 Stunden seine beste Zeit gelaufen – sieben Minuten schneller als das Ziel, das er sich einmal gesetzt hatte.
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