
Schwabenbühne: "Aline Baba und das geraubte Jubiläum" geht online

Plus Nach dem Erfolg der zehnteiligen Videoserie „Der digitale Reigen“ der Schwabenbühne startet am Samstag auch die Jugend mit ihrem Märchen auf Youtube.
Unter dem Titel „Aline Baba und das geraubte Jubiläum“ inszenieren 13 Darstellerinnen der Jugend der Schwabenbühne Roth- und Illertal eine wunderschöne Online-Geschichte, die so alles besitzt, was ein Märchen braucht: Abenteuer, Räuber, Gute und Böse sowie mysteriöse Dinge und ein Happy End. Voraussetzung ist aber auch ein spannendes Textbuch und der passende Regisseur, wofür beide Male Jörg Zenker steht, und natürlich eine „Moral der Geschichte“ oder eine Art Vision. Nach drei Monaten Probenzeit findet am Samstag, 9. Oktober, um 19 Uhr die Premiere auf dem Youtube-Kanal statt.
Die vierteilige Fortsetzungsgeschichte erstreckt sich auf die darauffolgenden Samstage und beginnt jeweils zur gleichen Zeit. Die erste Folge dauert zwölf Minuten, alle weiteren sechs bis sieben. Zum Link geht es auch über die Homepage der Schwabenbühne unter schwabenbühne.de. Der Jugend haben es im Juni die Erwachsenen mit „Der digitale Reigen“ nach Arthur Schnitzler in einer zehnteiligen Videoserie bereits vorgemacht. Hatten diese ihr Stück mit Regisseurin Franziska-Theresa Schütz noch so konzipiert, dass es gegebenenfalls als Präsenzveranstaltung aufführbar gewesen wäre, legte sich die Jugend mit ihrer Produktion „Aline Baba und das geraubte Jubiläum“ von vornherein auf eine Online-Inszenierung fest.
"Ali Baba und die 40 Räuber" in einer Schwabenbühnen-Version
Regisseur Jörg Zenker hatte in Anlehnung an das orientalische Märchen „Ali Baba und die 40 Räuber“ aus 1001 Nacht eine Schwabenbühnen-Version verfasst, die das eben wegen der coronabedingten Auftrittsverbote ausgefallene Jubiläum thematisiert. Aus Ali wird die Hauptdarstellerin Aline, und was die Räuber angeht, so haben sie der Schwabenbühne alle kostbaren Kostüme geklaut. Ist es ein harmloser Streich? Oder hat es was mit dem geraubten Jubiläum zu tun? Damit wären die Zutaten gemischt für Aline Baba und ihre erstaunlichen Abenteuer.
Ihr ist es nämlich gelungen, Räuber Nummer 40 zu fesseln und sich an dessen Stelle unter den 39 anderen in die geheime Schatzkammer zu schmuggeln. Doch dann ist das Passwort abgelaufen und nur Räuber Nummer 40 kennt das neue. Aline kann es natürlich nicht wissen, wird enttarnt und soll kaltgemacht werden. Die Räuber versprechen Schonung, falls Aline eines der geraubten Kostüme dem richtigen Theaterstück zuordnen kann. Als das misslingt, erhält sie eine Gnadenfrist, indem sie ein weiteres Kostüm bestimmen soll, doch wieder vergeblich. Darauf geben ihr die Räuber eine allerletzte Chance, aber die Aufgabe ist so schwierig, dass eigentlich nur ein glücklicher Zufall helfen kann.
Mehr wollen Jana Butterhof, Emma Schulz, Teresa Heinz und Mia Sanders, allesamt Räuberdarstellerinnen, aus ihrem Stück aber nicht verraten. Zumal Regisseur Zenker das Publikum nicht vergessen und seine Beteiligung oder Reaktionen mit eingeplant hat, eben halt virtuell: Die Zuschauerinnen und Zuschauer sehen sich zusammen mit Hauptdarstellerin Aline aufgefordert, das zum Kostüm zugehörige Stück herauszufinden. Lösungsvorschläge sind an die Schwabenbühne zu mailen. Und wie es mit der richtigen Antwort aussieht, erfahren alle, Publikum und Aline, in der nächsten Fortsetzung. In der letzten Folge der Geschichte wird auch das Geheimnis um das geraubte Jubiläum gelüftet. Und den Fans der Schwabenbühne wird mitgeteilt, wie es beim Theater weitergeht. Auch der Abspann des Märchens soll noch einmal die Schwabenbühne und ihre Darstellerinnen und Darsteller ins Rampenlicht rücken. Das Publikum kann sich schon mal in Vorfreude wiegen.
Die Produktion der Schwabenbühne Roth- und Illertal verspricht Spannung und Unterhaltung
Während der Handlung dürften die gegensätzlich angelegten Charaktere der Räuber Spannung und zugleich Unterhaltung bieten. Sei es, dass die Räuber lautstark überlegen, auf welch angemessene Weise sie Aline beseitigen könnten, oder dass einer von ihnen bei der Auswahl ihrer Mordinstrumente eine Banane mit der Pistole verwechselt. An komischen Elementen sollte es also nicht mangeln. Jana, die einen Räuber spielt, erzählt, dass sie einen optimistischen und einen pessimistischen Charakter darstellt. Sie sagt: „Es ist spannend, wie sich die Gegensätze entwickeln.“ Emma ergänzt: „Anfangs haben die Räuber noch keine Charaktere und erst im Laufe des Stücks stellt sich heraus, wer nett ist und wer nicht.“ Sie selbst verkörpert den eleganten und den verlumpten Räuber.
Mia, die wie Emma und Teresa zum ersten Mal bei der Schwabenbühne mitspielt, weiß, dass auch schon die Kostüme vieles über die darzustellende Rolle verraten können. Sie sind so oder so wesentlicher Bestandteil im Theater, ob live auf der Freilichtbühne oder eben im Film. Jedenfalls hat Teresa, die unbedingt vor Publikum spielen wollte, ihren Einstieg bei der Schwabenbühne über das Videodrehen nicht bereut: „Erst habe ich niemanden gekannt, aber wir haben schon viel Quatsch miteinander gemacht und das Drehen macht Riesen-Spaß“, sagt sie.
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