Führungswechsel hinter verschlossener Tür
Michael Schröter wird Bereitschaftsleiter in Babenhausen. Gerti Gleißner wirft das Handtuch
Von Fritz Settele
Babenhausen Damit in die Arbeit der Rot-Kreuz-Bereitschaft Babenhausen wieder Ruhe, vor allem aber wieder mehr Engagement einkehrt, so der designierte Babenhauser Bereitschaftsleiter Michael Schröter, habe er sich bereit erklärt, dieses Amt zu übernehmen. Der 38-jährige Rettungssanitäter aus dem Fuggermarkt tritt damit die Nachfolge von Gerti Gleißner an, deren Stellvertreter er die vergangenen vier Jahre war. Die Wahlen fanden nicht in der Jahresversammlung statt, sondern in einer nachfolgenden Dienstversammlung.
In einem Gespräch mit unserer Zeitung betonte Schröter ausdrücklich, dass ihm seine Vorgängerin ein „sehr gut bestelltes Haus“ hinterlassen habe. Das gelte auch für den bisherigen technischen Leiter Johann Sauter, der sich bei den turnusgemäß anstehenden Wahlen von diesem Posten verabschiedete.
Damit bewahrheitete sich, was hinter vorgehaltener Hand schon länger zu hören war, dass es nämlich in der Babenhauser Bereitschaft gärt. Schröter zeigte sich dann gegenüber der IZ „nicht gerade glücklich darüber“, wie der Führungswechsel zustande gekommen war. Unterschiedliche Auffassungen über die Führungsstruktur und die Dienstumsetzung hätten letztendlich dazu geführt, dass Gleißner das Handtuch warf.
So habe sie bei der betreffenden Dienstversammlung erklärt, dass sie für das Amt der Bereitschaftsleiterin nicht mehr zur Verfügung stehe. Dieses hatte sie die vergangenen acht Jahre inne. Zudem war sie bereits vorher vier Jahre stellvertretende Bereitschaftsleiterin. Dass die turnusgemäß anstehenden Wahlen nicht in der Jahresversammlung über die Bühne gingen, liege an der Struktur des Roten Kreuzes und nicht daran, dass der Führungswechsel in aller Heimlichkeit geschehen sollte, so Schröter und Gleißner übereinstimmend.
Dazu gehört auch, dass Schröter erst nach der Ernennung durch die Kreisbereitschaft in vollem Umfang sein Amt antreten kann. Doch deren Führungspersonal wird erst in der kommenden Woche neu gewählt, sodass sich dieser formale Akt noch verzögern wird. Schröter wurde den Berichten zufolge von der Babenhauser Bereitschaft als deren Leiter nahezu einstimmig gewählt.
Wie Gleißner gegenüber der IZ betonte, habe sie die Amtsgeschäfte mit allen Rechten und Pflichten ab sofort übergeben. Allerdings wollte sie nicht verhehlen, dass ihr Wunsch, das Amt abzugeben, aufgrund gewisser Querelen innerhalb der Bereitschaft im Laufe des vergangenen Jahres gereift sei und letztendlich dazu führte. Sie wird aber weiterhin der Bereitschaft angehören, der sie 1989 beitrat.
Bei den fälligen Wahlen sah sich dann Schröter in der Pflicht, das Ruder zu übernehmen, obwohl er der jüngste der im Vorfeld gehandelten Kandidaten war.
Da ihm das Rote Kreuz am Herzen liege, ließ er sich in die Pflicht nehmen, wozu ihn nach seinen Worten mehrere Rotkreuzler aufgefordert hatten.
Jetzt will sich Schröter voll in die Arbeit stürzen. Nach vier Jahren im Stellvertreteramt gelte es jetzt, Flagge zu zeigen. So sieht er seine Hauptaufgabe darin, auf Bewährtem aufzubauen, neues Personal zu gewinnen oder die Mitglieder zu einem noch größeren ehrenamtlichen Engagement zu animieren.
Sorgen bereitet ihm, dass das Rote Kreuz allgemein unter Nachwuchsmangel leidet. „Auf alle Fälle wird die Babenhauser Bereitschaft stets im Einsatz sein, wenn sie gerufen wird – und das gilt nicht zuletzt für die Vereinsszene in der Verwaltungsgemeinschaft Babenhausen“, betont Schröter.
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