
Der ganz große Atem

Der Oboist Albrecht Mayer und sein Barockensemble im Kolleg
Illertissen Dass der gefeierte Solo-Oboist der Berliner Philharmoniker, Albrecht Mayer, nach Konzerten in Madrid, Toulouse und Salzburg direkt nach Illertissen gefunden habe, fand Veranstalter Friedrich Unglert erfreulich. Und Mayer ergänzte scherzhaft, das sei „ein ganz natürlicher Weg“ gewesen, was den ersten – und nicht den letzten – Lacher beim erwartungsvoll gestimmten Publikum in der voll besetzten Kollegsaula auslöste.
Unmittelbar danach erhob die wunderbar einfühlsam geblasene Oboe beim Largo aus den „Vier Jahreszeiten“ von Antonio Vivaldi ihre Stimme: Als getragene Weise, quasi bei wärmendem Ofen zu singen, während es draußen – durch das Pizzicato der Streicher angedeutet – heftig schneit. Mayers blutvoll-glutvolles Spiel erfasst alles Klangliche aus innerem Impuls. So ist für ihn der große Bach, dem er unermüdlich huldigt, in erster Linie der geborene Musikant. Da ist nichts mehr von einer lange Zeit ernsthaft und mit Leidenschaft verteidigten Interpretation im Sinne der „Terrassendynamik“, die jegliches Crescendo bewusst aussparte. Ganz im Gegenteil: Hymnischer Schwung, oft tänzerisch bewegt, durch unterschiedliche Phrasierungen, wechselnde Tongebung und variables Vibrato erzeugter Farbreichtum lässt ein unentwegt lebendiges, mitreißendes Musizieren entstehen.
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