Oberstaufener Francaise in der Jugendbildungsstätte
76 Teilnehmer widmen sich dem Volkstum
Babenhausen „Wir hängen uns ein zur Kolonne und beginnen mit Komplimenten.“ Dagmar Held von der Beratungsstelle für Volksmusik des Bezirks Schwaben meinte damit keine Schmeicheleien, sondern Tanzschritte der „Oberstaufener Francaise“. Diesen überlieferten Tanz übten die Teilnehmer des alljährlich stattfindenden Herbsttreffens schwäbischer Sänger, Musikanten und Tänzer im großen Saal der Jugendbildungsstätte. Unter fachkundiger Anleitung formierten sich die Paare dann zu „Kaffeemühlen“ und drehten sich im Kreis.
„Heuer sind wir mit 76 Teilnehmern im Alter von zwölf bis 70 Jahren noch besser besetzt als in den vergangenen Jahren“, freute sich Volksmusikpfleger Christoph Lambertz. Die Frauen und Männer seien aus ganz Schwaben angereist. Ziel des Wochenendes ist, das Singen, Musizieren und Tanzen nach alt hergebrachter Tradition zu pflegen und Brauchtum mit neuen Impulsen zu beleben.
Teilnehmer musizieren, singen und tanzen
In beliebig zusammengestellten Gruppen übten sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene das Zusammenspiel auf den verschiedenen Saiten-, Streich- und Blasinstrumenten sowie Akkordeon und Harmonika. Auch das gemeinsame Singen von alten Weisen und Volksliedern wurde gepflegt.
Zum Thema Tanz übte Dagmar Held von der Volksmusikberatungsstelle Krumbach die „Oberstaufener Francaise“ ein. „Früher gab es eine Version für die Bürger und eine für die Bauern.“ Die „Bürger-Francaise“ werde heute noch jedes Jahr am Faschingsdienstag in Oberstaufen von Unverheirateten aufgeführt. Die einstige „Bauern-Francaise“ werde aber nur noch von Volkstanzgruppen aufs Parkett gebracht. Zu den Klängen eines mit Klarinette, Akkordeon, Gitarre und Bass besetzten Ensembles gaben die Tänzerinnen und Tänzer ihr Bestes. (clb)
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