Brauhaus: Inhaber ist für Gespräche offen
80 Jahre alter Saal ist renovierungsbedürftig
Kellmünz Die Absicht des Musikvereins Kellmünz wegen eines fehlenden Saals in Kellmünz das nächste Jahreskonzert in der Gemeindehalle in Dettingen abzuhalten, hat die Diskussion um einen geeigneten Veranstaltungsaal in Kellmünz wieder entfacht. Im Mittelpunkt steht dabei auch der 80 Jahre alte Brauhaussaal, der über Jahrzehnte hinweg als Veranstaltungsort für größere Anlässe zur Verfügung stand.
Bei der jüngsten Marktratssitzung berichtete Bürgermeister Wolfgang Huber, dass es nicht gelungen sei, mit der Inhaberfamilie einen Pachtvertrag für den Brauhaussaal für zehn bis zwölf größere Veranstaltungen pro Jahr zu schließen (IZ berichtete). Während der Sitzung wurden auch Mutmaßungen laut, dass der Brauhaussaal künftig für Vereinsveranstaltungen gar nicht mehr zur Verfügung stehen soll. Um Licht in die Spekulationen zu bringen, hat sich nun der Inhaber des Brauhaussaals, Franz Kramer, zu Wort gemeldet. Zunächst war Kramer wichtig, dass der Pachtvertrag vonseiten der Marktgemeinde gekündigt worden sei und dass er die Gespräche um ein Zukunftskonzept des Brauhaussaals nie abgebrochen habe. „Ich bin jederzeit zu konstruktiven Gesprächen bereit.“
Dass er den Saal für wenige große Veranstaltung nicht an die Gemeinde vermieten wollte, sei richtig. Denn die Kosten würden durch wenige Veranstaltungen im Jahr nicht gedeckt und somit sei ein wirtschaftliches Betreiben des Saals so nicht möglich. Deshalb sollen künftig auch keine Vereinsveranstaltungen im Saal mehr möglich sein.
„Es ist billiger den Saal zu schließen, als mit nur wenigen Veranstaltungen Defizite einzufahren“, sagt Kramer. Er habe dem Marktrat durchaus vernünftige Alternativen für die Weiterführung des Brauhaussaals angeboten. Eine Sanierung würde rund 130000 Euro kosten. Im Rahmen der Dorferneuerung wäre ein beträchtlicher Zuschuss möglich gewesen. Den fehlenden Differenzbetrag hätte der Inhaber vorfinanziert. Bei einer Laufzeit eines neuen Pachtvertrags im Bereich von 25 Jahren hätte die Gemeinde lediglich etwas mehr als 300 Euro Saalmiete mehr bezahlen müssen – als Ausgleich für Zins und Tilgung. Zu den zuletzt gezahlten 375 Euro Saalmiete wären dies dann insgesamt rund 700 Euro Pacht pro Monat (ohne Mehrwertsteuer) gewesen. In Anbetracht dessen, dass der Markt bereit war 6000 Euro in die Hand zu nehmen, war für Kramer eine Einigung zum Greifen nahe. Das Sanierungskonzept im Rahmen der Dorferneuerung wurde vom Marktrat im Jahr 2010 allerdings abgelehnt. Seitdem haben laut Kramer keine konkreten Gespräche mehr stattgefunden. „Ich bin nach wie vor für ein tragfähiges Konzept – auch zusammen mit einem oder mehreren Vereinen – offen.“ (sar)
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